Barbara Hafter
Geb. 26 Jul 1856 in Weinfelden, Weinfelden, TG, CHE. Gest. 20 Okt 1930 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE, Alter 74 Jahre
Verheiratet 30 Mai 1882 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE, Alter 25 Jahre (verheiratet 48 Jahre) mit:
Hans Albert Ott, Alter bei Heirat 21 Jahre
Sohn von Karl Josef Ott und Maria Martina Maier. Geb. 31 Jul 1860 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE. Gest. 27 Okt 1943 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE, Alter 83 Jahre. Beruf: Bäcker, Friedensrichter. Religion: kath. BIOGRAPHIE: Mit seinen beiden Brüdern, die ihm im Tode vorausgegangen sind, verlebte er eine sehr bescheidene Jugendzeit. Doch vor allem die tapfere Mutter setzte ihre ganze Kraft für die Familie ein und in inniger Dankbarkeit erinnerte sich der Verstorbene ihrer und auch seiner Grossmutter aufopfernden Liebe. Früh schon suchte der schon in seiner Jugend arbeitsame Knab e seinen kleinen Beitrag an den Haushalt beim zusteuern durch Botengänge und sonstige kleine Dienste. Nach einem Jahr Sekundarschule war er vorübergehend in der Jaquard-Weberei tätig, wo er dank seiner aufgeweckten Art vom Besitzer für die kaufmännische Lehre ausersehen war. Doch von seinem Wunsche, den Beruf eines Bäckers zu erlernen, liess es sich trotz dieser vielleicht verlockenderen Aussicht nicht abbringen. Nach absolvierter Lehrzeit in Bischofszell ging er auf Wanderschaft, erst nach Goldach, Rorschach, dann bis Reichenau und Chur, wo er in der Familie seines Paten jederzeit liebevolle Aufnahme fand. Immer war es sein Bestreben recht sparsam zu sein um möglichst bald sich selbständig zu machen und seine alten Eltern zu sich nehmen zu können. 1880 bestand er die Rekrutenschule in Herisau und bald darauf erwarb er die in einem Fideikommiss der Familie befindlichen Bäckerei am Hofplatz in Bischofszell, wo er mit seinen Eltern zusammen lebte. 1881 kurz nacheinander verstarben diese und der junge Meister stand allein. Zu dieser Zeit war ihm sein Patin, Frau Zahnarzt Ott eine wohlmeinende Stütze und gute Beraterin, wofür er ihr zeit seines Lebens Dank wusste. Im Frühjahr 1882 verheiratete er sich mit Babette Hafter von Weinfelden. Im Herbst 1985 erwarb er die Bäckerei und Conditorei zum. Pfauen, wohl wissend, dass für seinen grossen Tatendrang die Entwicklungsmöglichkeiten am Hofplatz zu klein waren. Mit der auferlegten grossen Bürde sind auch seine in ihm schlummernden Kräfte gewachsen und so hat er zusammen mit seiner treuen und nimmermüden Gattin sein Geschäft zu einem geachteten und reellen Unternehmen gebracht, dem er während 28 Jahren seine ganze Kraft gewidmet hat. Der Ehe entsprossen 4 Kinder, 2 Söhne und 2 Töchter, denen er ein treubesorgter und liebevoller Vater war, ohne von seinen strengen Erziehungsprinzipien abzuweichen. Seiner oft geäusserten Ansicht, dass es für Eltern nicht schöneres gebe, als seinen Kindern eine sorgenlosere und schönere Jugend zu bereiten, als man selbst habe, hat er jederzeit nachgelebt. Der zweite seiner Söhne hat seinen Beruf erlernt und war ihm zwischen seiner auswärts verbrachten Ausbildungszeit eine grosse Stütze im Geschäft bis er im Jahre 1911 einen eigenen Hausstand gründete und damit auch das Geschäft übernahm. Die folgenden Jahre bringen dem guten Vater vielleicht das schönste in seinem reichen Leben, die Grossvaterfreuden, aber auch die Grossvaterpflichten. Denn 4 seiner 5 Enkelkinder sind in frühester Jugend schon mutterlos geworden und so war es für den allzeit Hilfsbereiten eine Selbstverständlichkeit, mit seiner Gattin zusammen ihnen und dem verwitweten Sohne mit Rat und Tat beizustehen und sein gelegentlicher Ausspruch, er würde lieber seine rechte Hand hergeben als eines einer Enkelkinder, war wohl sein voller Ernst. Sie alle habe ihm sein Liebe und Güte mit viel Dankbarkeit und dem Bestreben, tüchtige Menschen zu werden, reichlich vergolten. Doch auch grosses Leid ist dem Dahingeschiedenen nicht erspart geblieben. Im Jahre 1930 wurde ihm seine treue Lebensgefährtin, mit der er 48 Jahre durchs Leben gegangen ist, jäh entrissen. Damit war ein faden in seinem Leben abgebrochen und eine Zeit lang schien es, als wolle er auch dahinwelken. Doch an der Seite seiner älteren Tochter, die nun während 13 Jahren mit viel Liebe für ihn gesorgt hat, hat er sein Leben weitergelebt. Schon früh wurde man auf den initiativen jungen Mann auch in der Gemeinde aufmerksam. Das Vertrauen seiner Mitbürger übergab ihm im Jahre 1891 das Amt eines Pflegers des kathol. Bürgerlichen Stipendienfonds, das er während 50 Jahren verwaltete und im Jahre 1897 jenes des Spitalpflegers der paritätischen Bürgergemeinde Bischofszell. Im erstgenannten Amte war es ihm immer eine besondere Freude, wenn er durch seine Vermittlung mithelfen konnte, jungen strebsamen Bischofszeller Bürgern eine gute Ausbildung zu ermöglichen und was er im Spital als organisatorischer und baulicher Leiter während 36 Jahren alles geleistet hat, das wissen nur jene, die Einblick ein seine Tätigkeit hatten. Nach Ablegung seiner beruflichen Pflichten wurde er zum Friedensrichter und Betreibungsbeamten des Kreises Bischofszell gewählt, ein Amt, das er in streng rechtlichem Sinne bis zum Jahr 1929 führte. Doch das Amt, das ihm wohl am meisten Freude bereitete, war jenes des Bürgerkassiers, das er von 1913 bis 1934 besorgte, wo er neben seinen Pflichten mit seinen Amtskollegen in harmonischer Gemeinschaft manche schöne Stunde in der Ausübung der Bräuche verbrachte.
Kinder:
1.
Karl Albert OttGeb. 8 Mrz 1883 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE. Gest. 28 Mai 1950, Alter 67 Jahre. Beruf: Pöstler 2.
Karl Otto OttGeb. 15 Aug 1884 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE. Gest. 15 Apr 1958 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE, Alter 73 Jahre. Beruf: Bäcker Beschreibung geschieden 15.07.1921 3.
Pauline OttGeb. 13 Sep 1886 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE. Gest. 6 Jun 1971 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE, Alter 84 Jahre 4.
Anna OttGeb. 3 Dez 1893 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE. Gest. 22 Jun 1970 in Zihlschlacht, Bischofszell, TG, CHE, Alter 76 Jahre |
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