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Geschichten, die das Leben schrieb
Persönlichkeiten aus Politik, Militär und Kultur und deren Lebensläufe finden sich auf Wikipedia oder dem historischen Lexikon der Schweiz. Hier sind Anekdoten und skurrile Geschichten, die das Leben schrieb, zusammengetragen – ohne Überprüfung des Wahrheitsgehalts.
Pioniere
- Diebold von Erlach (1541 – 1665), Sohn des Petermann, war der erste Schweizer in Amerika, er wurde in Florida von den Spaniern erschlagen.
- Albrecht Herport (1641 – 1730) war einer der ersten Schweizer Ostindienreisende und Maler
- Franz Ludwig Michel (1675 – 1720), Sohn des David reiste 1701 – 1704 zwei Mal nach Pensylvanien. Seine Reiseberichte waren die indirekte Veranlassung zur Gründung der Ritter’schen Gesellschaft, die dann unter Christoph von Graffenried zur Gründung von New-Bern in North Carolina führte.
- Samuel Engel (1702 – 1784) führte in der Gegend von Nyon die Kartoffel ein, d.h. den Anbau derselben und begründete das System der Kornhäuser zur Verhütung der Teuerung.
- John Webber/Wäber (1751 – 1793), Sohn des Abraham, begleitete James Cook auf dessen 3. Weltumsegelung.
- Franz Amadé von Wattenwyl (1753 - 1810) in französischen Diensten, wird zum Gouverneur der Inseln Martinique und Guadeloupe ernannt.
- Gabriel Friedrich Julius May (1791 – 1870), Sohn des Gabriel Emanuel kaufte in Bahia/Brasilien eine Kaffeeplantage und assoziierte sich mit Herrn Meuron für eine Tabakplantage, kommt begütert zurück und baut ein Spital in Montmiraie.
- Alfred Rodt (1843 – 1905) wurde Gouverneur der Robinsoninsel Juan Fernandez.
- Arnold Ludwig Wurstemberger (1854 – 1904), Sohn des Hans Ludwig, richtete 1881 das Telefon in Bern ein.
Spezielles und Skurriles
- Johanna Katharina Wyttenbach (1700 – 1784) wurde 1732 Mutter von Drillingen
- Hans Ludwig Stettler (1637 - … ) Pfarrer zu Signau; er soll Hermaphrodith gewesen sein und wird deswegen geschieden.
- Hans Rudolf Müller (1713 – 1740) sollte die Fabrik seines Vaters übernehmen, war auf der Reise nach Zurzach plötzlich geistesgestört und wurde in Ketten zu seinem Bruder Samuel nach Lotzwil gebracht.
- Emanuel Tscharner (1699 – 1777) war als Kind schon tot gehalten und im Sarg von seiner Amme, die noch Leben erkannt hatte, gerettet.
- Anton Rudolf Wagner (1737 – 1799), Negotiant, ging nach Ostindien, wurde auf See gefangen und in die Sklaverei geführt, dann von einem Engländer losgekauft, kam 1759 nach Bern zurück.
- Daniel Friedrich Steiger (1787 – 1846) wurde 1827 in der französischen Kirche vom Blitz getroffen und war halb gelähmt.
Unglück und Unfälle
- Johann Jakob von Erlach (1553 – 1616) erstach 1577 unvorsätzlicherweise Diebold von Mülinen, ward vom Rat 1578 von Schuld freigesprochen
- Markwart Zehender (1611 – 1675) ertrank in der Emme bei der Heimkehr der Hochzeit seiner Tochter Agathe mit Jakob Herport, Pfarrer zu Lauperswil.
- Beat Fischer (1613 – 1667) hatte sich unglücklicherweise selbst erschossen
- Hans Franz Wurstemberger (1635 - 1656), Sohn des Hans Rudolf wurde auf der Jagd vom Knecht seines Vaters erschossen. Der Täter flüchtete sich ausser Landes.
- Vinzenz Stürler (1636 – 1662), Sohn des Hans Rudolf wurde im Duell von Albrecht Archer erstochen.
- Markwart Zehender (1645 – 1692) ist mit Ross und Schlitten auf dem Murtensee im Winter 1692 ertrunken.
- Burkhard Fischer (1668 – 1708), Pfarrer zu Thierachern, Sohn des Johannes wurde bei der Einweihung der neu erbauten Kirche auf der Kanzel tödlich vom Schlag getroffen.
- Albrecht von Wattenwyl (1668 – 1714), Sohn des Hans Franz verunglückte mit seinem Neffen Franz beim Durchstich des neuen Kanderbaches in den Thunersee tödlich.
- Christoph Fellenberg (1669 - …) Posamenter, Sohn des Johann Rudolf war lange Zeit in der Türkei als Sklave gefangen gehalten.
- Emanuel Thormann (1678 – 1701), Sohn des Georg, wurde von seinem Vetter Niklaus Lombach in einem Duell im Dählhölzli erstochen.
- Johann Friedrich Wyss (1685 – 1720) wurde von einer Freundin seiner Schwester im Schloss Köniz durch Unvorsichtigkeit erschossen.
- David Wyss (1686 - …) Kürschner, ein ungeratener Sohn, wurde in die französische Strafkolonie am Mississippi abgeführt.
- Vinzenz Kirchberger (1687 – 1743) ertrank mit seiner Frau in der Aare beim Besuch der Zurzachermesse.
- Abraham Stettler (1697 – …) ein ungeratener Taugenichts, wird 1727 auf Bitte seines Vaters Samuel in Frankreich aufgegriffen und nach Mühlhausen geführt. 1734 wird er nach Nordamerika verschickt in das Regiment Karrer am Mississippi.
- Samuel Jakob Rys (1730 – 1764) wurde als Zeiger im Scheibenstand erschossen.
- Sigmund Karl Sinner (1770 – 1824) tat in einem heftigen Fieber einen Sturz aus dem Fenster und starb an den Folgen.
- Franz Emanuel Wagner (1772 – 1815) Pfarrer zu Spiez, ertränkte sich aus Lebensüberdruss im Thunersee.
Vergehen und Verbrechen
- Beat Rudolf von Scharnachthal (… - 1555) 1546 im Auszug nach Yferten, wo er im Trunke Diebold Störchli erstochen hat.
- Niklaus Weyermann (+ in Murten) erstach im Raufhandel Samuel Schmalz und wird auf 101 Jahre aus dem Lande gewiesen.
- David Tscharner (1563 – 1612) hatte seinen Schwager Hans Anton Brüggler im Schützenhaus erstochen. Er wurde wegen Erpressung und Hochverrat angeklagt und enthauptet. Er wollte dem Herzog von Savoyen einen festen Platz im Waadtland aushändigen.
- Beat Jakob von Bonstetten (1598 – 1642), Sohn des Hans Jakob hat 1629 Johann Anton Thormann (1611 – 1629), Sohn des Georg auf der Schützenmatte im Duell erschlagen, zog nach Stuttgart und starb dort.
- Franz Ludwig von Erlach (1632 - …) wegen Mordes 1667 auf 101 Jahre aus Stadt und Land verbannt. Er lebte nach 1681 in Colombier.
- Albrecht Archer (1642 - …) soll Vinzenz Stürler im Raufhandel getötet haben, ist nicht erwiesen worden, er wird deshalb freigesprochen.
- Samuel Stettler (1667 – 1748) wurde wegen ungetreuer Verwaltung der Salzkasse 1730 aus der Stadt lebenslänglich verbannt und zu einer Entschädigung von 14‘400 Pfund verurteilt.
- Johann Rudolf Wyss (1749 – 1820) Zollschreiber, ist vor dem Übergang durchgebrannt, da er die Kasse unterschlagen hatte.
- Niklaus Lombach (1674 – 1722), Sohn des Anton, erstach 1701 Emanuel Thormann in einem Duell im Dählholzli und nach Genf ausgewiesen. Er hat sich in den Toggenburgerkriegen gut gehalten, so dass ihm das Land unter harten Bedingungen wieder geöffnet wurde.
- Georg Steiger (1689 – 1710), Sohn des Hans Friedrich wurde im Duell von Hans Rudolf von Diesbach erstochen.
- Franz Ludwig Müller (1693 – 1718), Sohn des Johannes , wurde in einem Duell von Gabriel von Wattenwyl erstochen.
- Emanuel Wagner (1706 – 1736), Sohn des Emanuel, war wegen seines an zwei Töchtern Zehender (Johanna Rosina und Anna Katharina des Hans Franz Zehnder und der Katharina Thellung), seinen Anverwandten, begangenen grässlichen Mordes, 1736 gerädert. Johanna Rosina war sofort tot, Katharina und die Magd kamen mit schweren Wunden davon.
- Karl Ludwig Stettler (1741 – 1798) wurde bei der Linde durch einen gewissen Wacker aus Bümpliz ermordet.
- Viktor Dittlinger (1747 – 1807) glaubte an seine grosse Vornehmheit, trieb allzu grossen Aufwand, vergriff sich an der ihm anvertrauten Kasse, war landesflüchig, wurde schliesslich krank und wahnsinnig wieder nach Bern gebracht.
- Franz Jakob Desgottes (1752 – 1817) Dr. der Jurisprudenz, ein Mörder, der zweitletzte in der Schweiz Hingerichtete. Mord aus Eifersucht an seinem Angestellten und Freund.Dvid Hemmeler.
- Franz Fischer (1782 – 1821) ein unflätiger Wüstling und völlig verschrobener Mann. Von Vater erbte er die Heftigkeit, von der Mutter die Falschheit und Schwäche, er verprasste sein Vermögen in schlechter Gesellschaft und erschoss in eifersüchtiger Weise seine Bühlerin und dann sich selbst.
Liebe und verschmähte Liebe
- Elisabeth Manuel (– ca.1578) geschieden wegen Ehebruchs, den sie mit einem savoyischen Edelmann begannen hatte.
- Kastor Weyermann, der jüngere, tötete 1565 Adrian Imhof, da derselbe mit seiner Frau umgangen war. Er wurde auf 101 Jahre der Stadt verbannt.
- Niklaus von Diesbach (1610 - …) verliess 1638 seine Frau, zog mit Amalia von Wattenwyl , Witwe von Samuel Tschifferly, zuerst nach Frankreich, später nach Mühlhausen, wo er seine Cousine heiratete. Er wurde 1640 wegen Bigamie entsetzt. Sie führte bereits als Frau Tschifferly ein liederliches Leben.
- Hans Jakob Wyss (1690 – 1764) Schulmeister zu Erlach, zog 1730 mit Hortensia May, der unehelichen Tochter des Anton May (1692 – 1750) aus dem Lande und liess seine Frau und sein Kind sitzen.
- Johann Rudolf von Erlach (1693 – 1750) als ihm Ursula May ehelich zugesprochen wurde, verliess er das Land, ward Pandurenhauptmann in österreichischen Diensten. Sie ward aus Liebe geistesgestört und starb in Thorberg 1751.
- Johann Emanuel Bondeli (1717 – 1785) war ein wunderlicher Mann. Er sollte sich mit einer reichen Jüdin verheiraten, ist aber am Hochzeitstag abgereist.
- Ludwig Anton Stürler (1725 -1797) einer der schönsten Männer seiner Zeit und mit grossen Geistesfähigkeiten, aber etwas zu galanten Sitten. In Bern hatte er ein Verhältnis mit Frau von Erlach mit vielen Skandalen. In Holland verführte er die Frau des französischen Gesandten. Seine Heirat mit Johanna Gerharda Stürler war eine Geldheirat – sie war hässlich und beschränkten Geistes.
- Franz Rudolf von Weiss (1732 – 1803) in der Jugend in Yferten in Pension, machte dort die Bekanntschaft eines Fräulein Roussillion aus gutem Hause und schwängerte sie. Er trat in holländische Dienste, nach mühsam erhaltener Einwilligung seines Vaters reiste er in die Schweiz, Frl. Roussillion starb 1751 als sie einem Knaben Johann Rudolf das Leben schenkte vor der Trauung. Er konnte auf diese Weise sein Kind legitimieren.
- Katharina Mutach (1741 – 1793) eine reizende, aber verschmitzte Frau. Sie verliess Mann und Kinder, zog mit ihrem Liebhaber Samuel Rudolf Frisching (1746 – 1809), Herr zu Rümligen, in die Welt hinaus und starb 1793 in Bordeaux. Er wurde 1781 landesverwiesen und lebte in Dijon.
- Gottlieb May (1744 – 1781), Sohn des Bartholome entführte unter Lebensgefahr Franziska von Hallwil (1758 – 1836) für seinen Freund Johann Abraham von Hallwil (1746 – 1779) und brachte sie von Wien in die Schweiz, wo sie 1775 heirateten.
- Franz Anton Tschiffely (1759 – 1824) Offizier im Regiment Stürler in holländischen Diensten, machte Schulden, musste den Dienst verlassen und sollte nach Indien gehen. Seine Freunde verschafften ihm eine hübsche Frau und reiche Erbin aus Belgien, so kam er nach Bern zurück.
Sitten und Unsitten
- Johann Weyermann (1557 – 1594) Vogt zu Chillon, wurde proviert, da er den Verräter Ferdinand Bavier 1589 entwischen liess.
- Maria von Erlach (1585 - …) führt als Witwe ein sehr ausschweifendes Leben, sie wird deswegen von Chorgericht bestraft.
- Jakob von Werdt (1592 - …) wird 1628 des Landes verwiesen, weil er einer Dirne zur Flucht aus der Gefangenschaft verholfen hat.
- Johann Jakob Langhans (1603 - 1642), Pfarrer wegen Ehebruch entsetzt und entfloh.
- Sebastian von Diesbach (1655 - ca. 1699) war ein ausschweifender Mensch. Er hatte mit der Wirtin von Rances, einer Dirne, eine Liebschaft, schwängert Katharina Doxat, verspricht derselben die Ehe und lebt mit Maria Warnier.
- Samuel Haller (1656 – 1726) Pfarrer, hat mit Anna Schär 1698 einen unehelichen Sohn gezeugt und wurde als Schulmeister strafweise nach Thun versetzt, zog mit Weib und Kindern nach Luzern, kam nach Bern zurück und musste 1715 im Münster vor dem Taufstein öffentlich Abbitte tun.
- Anton Archer (1668 – 1772) Kornhüter, wegen beständiger Völlerei 1726 entsetzt und in Interlaken verpfründet.
- Salomon von Wattenwyl (1694 – 1750) vergiftet seine Frau und flüchtet nach Luzern, tritt in ein Kloster ein und stirbt als Mönch.
- Anton Güder (1700 – 1750) Pfarrer, hatte das von seiner Magd geborene Kind heimlich fortgeschafft, seine Frau, die von der Sache wusste und Anteil hatte, auf 6 Jahre in die Spinnstube getan, für ihre Verpflegung musste die Familie aufkommen. Wegen Verbrechen vom Ministerium verstossen und landesverwiesen. Er hat in Basel auf dem Totenbett bezeugt, unschuldig zu sein.
- Gabriel Thormann (1722 – 1779), Oberstleutnant in portugiesischen Diensten, Sohn des Johannes, er desertierte mit der Regimentskasse, kam nach Bern und starb hier als allgemein verachteter Mann.
- Rudolf Brunner (1725 -), Pfarrer in Kirchlindach, schwängert seine Magd und wird 1758 als deutscher Pfarrer nach Aelen (straf)versetzt.
- Karl Friedrich Bucher (1728 - …) von drolligem Witz, aber unordentlich, richtete sich durch Trunkenheit zu Grunde, er hielt es wegen seines schlechten Weibes zu Hause nicht aus.
- Johann Heinrich Gaudard (- 1763) heiratet seine Cousine, wird aber von Rat und Burger begnadigt.
- Sigmund Rudolf Willading (1759 – 1824) war 1809 wegen Päderastie landesverwiesen und lebte lange in Prontrut von den schönen Zinsen der Familienkiste, sehr stolz und eingebildet, starb in Baden-Baden.
- Margaretha Fischer (- 1801) nur wenige Frauen haben in Bern so viel Aufsehen gemacht, wie dieses Mädchen vor seiner Heirat, viele Liebhaber aber keinen Freier. So heiratete sie später ihren Mann. Sie lebte nach der Revolution, die sie aus Lenzburg vertrieb, in Thun nicht gerade im Rufe der Sittlichkeit.