Rosina Elisabeth Jenzer
Tochter von Niklaus Gabriel Jenzer und Salome Elisabeth Scheurer. Geb. 7 Okt 1773 in Bern, Bern, BE, CHE. Gest. 11 Feb 1819 in Bern, Bern, BE, CHE, Alter 45 Jahre Beschreibung aet: 45j 4m 6t
Verheiratet 6 Okt 1801 in Bern, Bern, BE, CHE, Alter 27 Jahre (verheiratet 17 Jahre) mit:
Hans Georg Wehrlin, Alter bei Heirat 28 Jahre
Sohn von Andreas Wehrlin und Anna Barbara Amstein. Geb. 11 Nov 1772 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE. Gest. 14 Nov 1833 in Bern, Bern, BE, CHE, Alter 61 Jahre. Beruf: Buchdrucker, Lehrer 1. Ehe (geschieden ) mit: Anna Dorothea Wehrlin, 2. Ehe mit: Rosina Elisabeth Jenzer BIOGRAPHIE: An seinem 24. Geburtstag, am zo. November 1771, heiratete der Bischofszel!er Andreas Wehrli, ein Drucker und Buchbinder, in der Kirche zu Schönholzerswjlen Anna Barbara Amstein, die Schwester des Arztes Johann Georg Amstein (s.d.). Das Paar liess sich im Haus «Zur Zorn» in Bischofszell nieder, war aber nicht auf Rosen gebettet und musste mit dem magern Einkommen aus verschiedenen Ämtlein und gelegentlichen Druck- und Buchbinderarbeiten recht sparsam umgehen, denn es waren mit der Zeit neun Kinder zu erziehen. Das älteste, der am ii. November 1772. geborene Hans Georg, Patenkind des Doktor Amstein, erlernt - vermutlich in Chur und Zürich - den Beruf eines Buchdruckers und kehrt 1791 nach Bischofszell zurück. Schon ein halbes Jahr später, er ist noch nicht zwanzig jährig, heiratet er die Tochter eines weitläufig Verwandten, die siebenundvierzigjährige Anna Dorothea Wehrli. Sie ist «ein hochgerecktes, korpulentes Weibsbild, aber in allen haushältlichen Geschäften faul und geringen, trägen Geistes» (Knoepfli). Mit dem Geld, das sie in die Ehe bringt, kann das Inventar der St. Galler Druckerei Dieth erworben werden, wobei der frühere Besitzer nun im Bischofszeller Betrieb eingestellt wird. «Wehrli und Söhne» - vermutlich arbeitet noch mindestens ein Bruder Hans Georgs in dieser ersten thurgauischen Druckerei mit - geben auf das Jahr 1793 einen Kalender heraus. Es ist nicht der erste thurgauische, aber der erste im Thurgau gedruckte Kalender. Er orientiert die Leser darüber, dass bis ~ seit der Erschaffung der Welt 5742. Jahre verflossen seien und seit der Sintflut 4085 Jahre. Er bietet Bauernregeln, berichtet, was in bestimmten Sternzeichen zu tun und zu lassen sei, gibt medizinische Ratschläge, nennt die Grossen in Politik und Kirche und erzählt merkwürdige Begebenheiten. Die Texte sind mit Holzschnitten illustriert. Ein «Neuer Grosser historischer Calender auf das Jahr Christi 1794» befriedigt schon etwas höhere Ansprüche. Die ausführliche Beschreibung, wie im Vorjahr der französische König Ludwig XVI. unter der Guillotine sein Leben lassen musste, wird wohl am meisten Interesse gefunden haben. Dieser zweite Wehrli-Kalender aus der Bischofszeller Druckerei ist zugleich auch der letzte dieser Art. Auf das Jahr 1797 erscheint ein «Kleiner I‘aschenkalender» von 96 Seiten. Klein ist vor allem das Format, io,6 auf 6 Centimeter, und zu loben sind die Illustrationen, feine Radierungen des Winterthurer Künstlers Johann Rudolf Schellenberg. Ein berühmtes Werk hat schon zwei Jahre vorher die Wehrlische Druckerei verlassen. Es handelt sich um die dreizehnte Auflage des in den evangeLischen Schulen der ganzen Ostschweiz bekannten Waserbüchleins. Verfasser ist der Bischofszeller Pfarrer Felix Waser. Sein «Schul- und Hausbüchlein» enthält geistliche Lieder, Bibelsprüche, Gebete und Psalmen. Es diente als Lesebuch, von den Kindern wahrscheinlich weniger geschätzt als von den Lehrern, denn vieles daraus mussten die Mädchen und Buben auswendig lernen. Hans Georg Webrli konnte auch ein von seinem Paten zusammengestelltes Buch drucken: «Die Pfeferser-Quelle», eine Sammlung von Liedern und Gedichten zum Lob der Heilquelle, aus dem Lateinischen übersetzt von Magister Thiele und mit einem Vorbericht von Johann Georg Amstein. Zu erwähnen ist noch, dass im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen dem st.gallischen Abt Beda (s.d.) und seinen Untertanen im Fürstenland und im Toggenburg verschiedene Schriften in Bischofszell gedruckt worden sind. Auch die Kinder-Erzählungen des Deutschen Johann Michael Armbruster erschienen dort. Unterdessen hatte sich Vater Andreas Wehrli in unglückliche Geldgeschäfte verstrickt, wurde seiner Schulden nicht mehr Herr und entzog sich der ungemütlichen Situation durch die Flucht nach Wien, wo er im Jahre 1795 starb. Die Gläubiger bedrängten nun seinen Sohn Hans Georg. Dem passte das ganz und gar nicht, und weil sein Eheglück ohnehin schon getrübt war, suchte Ende 1797 auch er das Weite. Seine Gattin weinte ihm keine Träne nach. Sie suchte Ersatz und fand ihn alsbald in der Person des Druckergesellen und nunmehrigen Geschäftsinhabers Leonhard Dieth. Hans Georg zog nach Bern und liess sich am i6. November i8oi im Münster mit der um ein Jahr jüngeren Elisabetha Jenzer trauen. Den Druckerberuf übte er nicht mehr aus. Einmal wird er als «Lehrer an der Vor- und Elementarschule» erwähnt, beim Taufeintrag der 1807 geborenen Tochter Julie Charlotte als «Lehrer» und bei der Taufe des Sohnes Karl Ludwig, r8io, als «Jugendlehrer». Im Februar 1813 wird die Tochter Elisabetha Rosina getauft, wobei der Bischofszeller Arzt Jakob Christoph Scherb (der Jüngere) als Pate figuriert. Dies deutet darauf hin, dass Wehrli die Beziehungen zu seiner Vaterstadt nicht ganz abgebrochen hat und dass der angesehene Scherb es nicht unter seiner Würde hielt, die freundschaftlichen Bande aus der Jugendzeit wieder etwas enger zu knüpfen. Schon sechs Jahre später stirbt die Mutter dieser drei Kinder mit 45 Jahren. Vom verwitweten Hans Georg Wehrli weiss man nur noch, dass er drei Tage nach seinem 6i. Geburtstag starb und am 17. November 1833 in Bern begraben wurde. Sein Sohn Karl Ludwig hatte schon in jungen Jahren ein Lithographie- Geschäft eröffnet, das später von seinen Nachkommen weitergeführt und ausgebaut wurde. Die Druckerei des Leonhard Dieth hat im März 1798 für den Thurgau das berüchtigte «Ochsenbüchleiw>, den vom Basler Peter Ochs verfassten «Entwurf der helvetischen Staatsverfassung», gedruckt. Die paar Ausgaben der Monatsschrift «Der Thurgäuische Erinnerer» und andere Schriften des politisch äusserst aktiven Amriswiler Pfarrers Johann Heinrich Müller (s.d.) erschienen 1799 und 1800 sozusagen als Schwanengesang der bald darauf eingehenden ersten thurgauischen Druckerei. Beschreibung weitere Kinder zwischen 1801 und 1810 ?
Kinder:
1.
Julia Charlotte WehrlinGeb. 1807 2.
Hans Georg WehrlinGeb. geschätzt 1809. Gest. 1 Jun 1813 in Bern, Bern, BE, CHE, Alter ungefähr 4 Jahre 3.
Karl Ludwig WehrlinGeb. 8 Feb 1810. Gest. 22 Mrz 1870, Alter 60 Jahre. Beruf: Lithograph BIOGRAPHIE: Er bildete sich in der Haller'schenLithographieanstalt in Bern ausund gründete schon 1829 ein selbständiges Atelier, dem er bis zu seinem Tod 1870 vorstand. 1836 lautete die Firma Wehrlin & Bindlinger. Das Atelier führte sein Sohn Emil weiter und deren Söhne Oskar, Lithograph und Walter, Buchdrucker wurden Inhaber des Atelies, dem 1907 eine Buchdruckerei angegliedert wurde. (Q: Schweiz. Künstlerlexikon) 4.
Rudolf Bernhard Georg WehrlinGeb. 15 Aug 1811 in Bern, Bern, BE, CHE. Gest. IN JunGEN JAHREN |
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