Hans Jakob Gonzenbach
Sohn von Hans Jakob Gonzenbach und Sabine Zollikofer. Geb. 24 Mrz 1754 in Bischofszell-Hauptwil, Bischofszell, TG, CHE. Gest. 11 Jul 1815 in Winterthur, Winterthur, ZH, CHE, Alter 61 Jahre. Beruf: Gerichtsherr BIOGRAPHIE: In der Befreiungsgeschichte des Thurgaus spielte seltsamerweise auch ein Vertreter der Gerichtsherren eine führende Rolle, der Hauptwiler Junker und Handelsherr Hans Jakob von Gonzenbach. Um einengende Zunftvorschriften zu umgehen, hatte sein Ururgrossvater gleichen Namens im 17. Jahrhundert das in St. Gallen aufgebaute Leinwandgeschäft nach Hauptwil verlegt, die niedere Gerichtsbarkeit über das nun rasch wachsende Dorf in seine Hand gebracht und um 1665 das Schloss erstellen lassen. Ein Fideikommiss sollte die Zersplitterung des Famiiengutes verhindern. In diesem stattlichen Gebäude kam am 24. März 1754 Hans Jakob zur Welt. Auch sein Vater hiess Hans Jakob, die Mutter Sabine Zollikofer von Nengensberg. Zusammen mit der um drei Jahre älteren Schwester Ursula genoss der Knabe schon früh den privaten Schulunterricht des Schlossgeistlichen. Dieses Amt versah bis 1765 Felix Waser, erst Pfarrhelfer und seit 1765 Pfarrer in Bischofszell. Von ihm stammt das «Waserbiichlein», ein während rund hundertJahren in den Schulen der Ostschweiz weit verbreitetes Lesebuch. In einem Bericht über seinen Zögling schrieb er 1761, die Fehler und Schwächen hätten sich vermindert und seine Schwester übertreffe er «im Guten und Bösen. Gott wolle ihn mehr im Guten stärken, er zeigt sehr oft edle Gefühle.» Eine gewisse Zwiespältigkeit in seinem Wesen scheint sich also schon früh bemerkbar gemacht zu haben. Die Schwester Ursula verheiratete sich 1770 mit ihrem Verwandten Anton von Gonzenbach aus einer Linie, der das «Schlössli» und das Kaufhaus in Hauptwil gehörten. Mit der Hochzeit wurden Streitereien und Spannungen beseitigt, die seit drei Generationen die Beziehungen innerhalb der Gonzenbachschen Verwandtschaft getrübt hatten. Dieses Paar war es, das 1801 den deutschen Dichter Friedrich Hölderlin (s.d.) als Hauslehrer für ihre jüngeren Töchter ins Kaufhaus berief. Wie es damals in solchen Kreisen üblich war, begab sich der junge Hans Jakob auf eine Bildungsreise, eine Tour d‘Europe, die sich allerdings auf Frankreich und Italien beschränkte. Im September 1775 reiste er nach Marseille und blieb dort bis zum kommenden Frühjahr. Dann gings nach Genua und im Herbst nach Mailand und Turin. Im Mai 1777 suchte er noch Venedig auf und kehrte dann zurück. Sicher hat Gonzenbach in diesen zwei Jahren in Schulen und Kursen, in Büros und Fabriken manches gelernt. Er hat sich bei gesellschaftlichen Anlässen auch den nötigen Schliff angeeignet, aber er hat vor allem viel Geld verbraucht, denn er lebte im Stile eines Grandseigneurs und genoss die Vergnügungen in vollen Zügen. Noch im Jahre seiner Rückkehr heiratete der Junker die drei Jahre jüngere Margaretha Dorothea Zollikofer von Altenldingen. Auch bei diesem Anlass wurde mit der grossen Kelle angerichtet. Damit die Kutsche, mit der er nach Bischofszell zur Trauung fuhr, überall durchkam, hatten zuerst die Wege verbreitert werden müssen. Die Ehe blieb kinderlos. Im Jahre 1783 starb Gonzenbachs Vater, worauf Hans Jakob die Leitung des Fideikommisses übernahm. Damit begann der Niedergang des Hauses. Das Leinwandgeschäft und die Landwirtschaft waren bisher die Grundpfeiler des Wohlstands gewesen. Der neue Herr vernachlässigte nun - ganz unsozial und zum Kummer vieler Arbeiterinnen und Arbeiter - das Gewerbe und gab es schliesslich ganz auf. Seine Liebe galt der Landwirtschaft, besonders dem Rebbau. Daneben war er ein eifriger Jäger, war auch geistig und künstlerisch interessiert, kaufte astronomische und physikalische Instrumente, sammelte Kupferstiche und las fleissig Bücher und Zeitungen. Er war gut orientiert über die Geschehnisse in Europa und über die von Frankreich ausgehenden Strömungen, die neue Massstäbe setzten. Er erkannte den Zug der Zeit, und als der FärberJoachim Brunschweiler (s. d.) ihn am zo.Januar 1798 aufsuchte und ihm darlegte, dass man nun Schritte unternehmen müsse, um den Thurgau der Freiheit entgegenzuführen, da war der Gerichtsherr sofort mit ihm einverstanden und anerbot sich, in einem «Plan» das Vorgehen festzulegen. Gonzenbach setzte sich denn auch sogleich hin und verfasste eine Werbeschrift: «Unmassgebliche Vorschläge eines Thurgöwischen Volksfreundes zur Erlangung der bürgerlichen Freyheit und Gleichheit und einer Volksregierung. Allen Freunden der Freyheit gewidmet zur reiflichen Überlegung.» Diese äusserst gemässigte Aufforderung zur Revolution wurde bereits am 23.Januar anonym gedruckt und in den folgenden Tagen unter der Hand verbreitet. Sechs Punkte werden darin vorgeschlagen: Religionsfreiheit für die beiden Konfessionen, Schutz von Leben und Eigentum aller Bewohner, Anschluss an den Bund der Eidgenossen, Bereitstellung von Truppen, damit «unsre Revolution durch keine Gewalttätigkeiten oder Greueltaten befleckt würde», Wahl von Ausschüssen durch die acht Quartiere und schliesslich Einberufung einer Landsgemeinde, die das Vorgehen gutheissen und «Landesvorsteher» wählen soll. Schneller als erwartet nahm die Sache ihren Lauf. Gegen 3000 Männer beschlossen an der Landsgemeinde vom 1. Februar 1798 in Weinfelden, die regierenden Stände nicht nur um Aufhebung einiger Missstände zu ersuchen, sondern sie mit Nachdruck um die völlige Freiheit des thurgauischen Vaterlandes zu bitten. Johann Ulrich Kesselring aus dem Schloss Bachtobel und der Weinfelder Lehrer Paulus Dünner setzten nun eine Bittschrift auf, die das inzwischen gewählte «Innere Landeskomitee» unter dem Landespräsidenten Paul Reinhart durchberiet und guthiess. Vier Deputierte erhielten den ehrenvollen Auftrag, dieses Dokument den zehn regierenden Orten zu überreichen. Eidlich mussten sie versprechen, ihren Auftrag mit Würde, Anstand und Entschlossenheit auszuführen, um günstige Antworten zu erreichen. Die Delegation bestand aus Gerichtsherr Gonzenbach, Fabrikant Enoch Brunschweiler,Johann Conrad Ammann aus Ermatingen und Johann Ulrich Hanhart aus Steckborn. Gegen Abend des 8. Februar 1798 reisten diese Gesandten von Weinfelden ab, übernachteten in Frauenfeld und ritten am folgenden Morgen nach Zürich. Die Räte dieser Stadt nahmen die Bittschrift wohlwollend zur Kenntnis und beschlossen am 19. Februar dem Thurgau die Freiheit zu schenken und dies den andern Ständen mitzuteilen. Am folgenden Tag brachte Kurier Freyenmuth diesen Bescheid nach Weinfelden und löste damit im ganzen Kanton eitel Freude aus. Es dauerte aber noch einige Tage, bis die ersehnte Befreiung Tatsache wurde. Am 1. März eröffnete der Zürcher Delegierte Johann Jakob Pestalozzi die eidgenössische Tagsatzung in Frauenfeld. Es ging um die Freilassung der Vogteien Thurgau und Rheintal. Alle Standesvertreter meldeten die Bereitschaft ihrer Orte, die Wünsche der Bittsteller zu erfüllen. Am folgenden Tag erhielt Landespräsident Paul Reinhart Gelegenheit, das Begehren seines Kantons den Abgesandten der regierenden Stände mündlich darzulegen. Man versprach den Thurgauern und den Rheintalern provisorische Freilassung. Erst nach energischem Protest erklärte die Versammlung am 3. März den Thurgau und das Rheintal für wirklich frei und unabhängig. Unterdessen waren die Franzosen ins Land eingefallen. Auch Thurgauer Truppen zogen ihnen entgegen, darunter ein von Gonzenbach und dem Frauenfelder Rogg auf eigene Kosten ausstaffiertes Reitercorps. Als sie aber vernahmen, dass Bern, Freiburg und Solothurn gefallen seien, kehrten sie um und demobilisierten. Man versuchte nun, sich durch Verhandlungen den Feind vom Leibe zu halten. Eine Delegation, der auch Hans Jakob von Gonzenbach angehörte, reiste nach Basel, um General Brune und den einfluss-reichen Agenten Mengaud zu bitten, den Thurgau zu schonen. Die Franzosen erklärten, wenn die Thurgauer sich fügten und die Einheitsverfassung annähmen, würde ihnen nichts geschehen. Also versuchten die Herren, diese Botschaft ihren Landsleuten plausibel zu machen. Sie wurden unterstützt von drei Deputierten der Basler Nationalversammlung, die am zz. März in Frauenfeld eintrafen. Reinhart und Gonzenbach reisten ebenfalls dorthin. Da aber die Frauenfelder bereits zwei Tage vorher gefeiert und ihren Freiheitsbaum umtanzt hatten, zog die Gesellschaft schon am nächsten Morgen nach Weinfelden, wo sie mit militärischen Ehren empfangen wurde. Die Basler gaben sich alle Mühe, die Mitglieder des Komitees von den Vorteilen der neuen Verfassung zu überzeugen. Das wollten sie auch in Gossau und St.Gallen tun, darum ludJunker Gonzenbach sie ein, bei ihm in Hauptwil zu übernachten. Tags darauf verliessen die Herren das beflaggte Schloss und ritten, begleitet von ihrem Gastgeber, ins St. Gallische, wo sie freilich recht unfreundlich begrüsst wurden und schliesslich froh sein mussten, mit heiler Haut davongekommen zu sein. Aber auch im Thurgau war man nicht überall bereit, der neuen Verfassung zuzustimmen, und mancher aufgerichtete Freiheitsbaum wurde schon nach wenigen Stunden wieder umgehauen. Besonders strub ging es am 27. März in Weinfelden zu. Das Komitee hatte inmitten einer wütenden Menge, die sich verraten glaubte, bange Stun~len zu überstehen. Schliesslich stellte das thurgauische Militär die Drdnung wieder her und schützte auch Gonzenbachs Besitzungen n Hauptwil. Im April beruhigte sich, wenigstens äusserlich, die Lage. Es wurden zwölf Männer in die helvetischen Behörden gewählt, vier in den Senat md acht in den Grossen Rat. In der Nähe der st.gallischen Grenze musste man allerdings immer noch auf Schlimmes gefasst sein, und tatsächlich wurden Bischofszell, Hauptwil und Arbon durch grölende Scharen überfallen und belästigt. Thurgauer Truppen hielten darauf die randalierenden Nachbarn in Schach. Ende des Monats wurden noch fünf Männer in die kantonale Verwaltungskammer, dreizehn in das Obergericht und Paul Reinhart in den helvetischen Gerichtshof gewählt. Das Direktorium ernannte darauf Johann Jakob Gonzenbach zum Kantons- oder Regierungsstatthalter. Er hatte die in Aarau geschaffenen Gesetze zu verkündigen und zu vollziehen, alle kantonalen Behörden zu überwachen und für Ruhe und Sicherheit zu sorgen. Ferner ernannte er die Präsidenten der Verwaltungskammer und des Kantonsgerichts und prüfte ihre Erlasse und Urteile. Er ordnete auch die Wahl der sieben Distriktsstatthalter und -gerichte an. (Diessenhofen, der achte Bezirk, kam erst am 6. Januar 1800 nach zweijähriger Zugehörigkeit zu Schaffhausen zum Thurgau.) Die Bezirksstatthalter bestimmten in den Gemeinden Agenten und Unteragenten, die für die Bekanntmachung der Gesetze sorgten. Gonzenbach hätte ein Jahresgehalt von 250 Dublonen zugut gehabt, verzichtete aber immer darauf. Offenbar stand er damals finanziell noch gut da. Er wohnte in Frauenfeld und erschien bei feierlichen Anlässen in vorgeschriebener Tracht: Blauer Rock mit gelben Knöpfen, blaue Hose, weisse Weste, aufgestutztei~ mit Goldborten versehener Hut und grün-rote Seidenschiirpe. So wird er aufgetreten sein am 23. August 1798, am Tag, an dem in sämtlichen Gemeinden auf Befehl des Direktoriums die helvetische Verfassung beschworen werden musste. Gustav Sulzberger schrieb darüber: «Überall feierte man diesen Tag mit grossem Jubel, besonders in der Residenz, wo zwei Kapläne den Freiheitsbaum schmückten, zu dem man um 9 Uhr hinauszog, voraus und hinten drein Miliz mit türkischer Musik, darauf die Jugend der Stadt, der Nationalstatthalter und alle andern Staatsbeamten, dann die katholische und evangelische Geistlichkeit, endlich die Einwohner der umliegenden Gemeinden. Nach einer patriotischen Rede des Regierungsstatthalters Gonzenbach wurde der Eid geleistet, Kanonen gelöst und Salven abgefeuert, während die Jugend um den Freiheitsbaum tanzte und unter Begleitung von Instrumenten Vaterlandslieder sang. Mit Mahlzeiten im Rathause und Schützenhause, einem Ball im Gemeindehause und Tänzen in den Wirtshäusern schloss die Feier.» Die Festfreude hielt nicht lange an. Die französischen Machthaber verlangten Soldaten und Geld und nochmals Geld. Unzufriedenheit breitete sich aus. Gonzenbach bemühte sich nach Kräften, das Los der Thurgauer zu mildern. Seine Bittbriefe und Vorstellungen blieben neist ohne Erfolg. Hingegen erfuhr das Schulwesen unter Leitung des helvetischen Erziehungsministers Stapfer eine deutliche Verbesserung. Im Frühling 1799 versuchten die Österreicher, die Franzosen aus der Schweiz und aus Süddeutschland zu vertreiben. Erzherzog Karl md General Hotze führten ihre Heere gegen die Ostschweiz, franzöische und helvetische Truppen stellten sich ihnen entgegen. Am 25. Mai kam es zur Schlacht bei Frauenfeld. Obwohl die Franzosen iegten, mussten sie sich schon in der folgenden Nacht zurückziehen. )ie Österreicher folgten ihnen auf dem Fuss. Der Thurgau war nun nicht mehr Kriegsschauplatz, aber was die neuen Herren an Einquartierungen, Lieferungen, Zahlungen und chanzarbeiten in diesem sowieso schon magern Jahr verlangten, drückte besonders die Bewohner der westlichen Hälfte des Kantons. Wie reagierte Gonzenbach? Mehr Realpolitiker als treuer Verteidiger er Helvetik, hatte er schon früh mit Erzherzog Karl Verbindung ufgenommen, zum Wohl seiner Heimat, wie er sagte, aber auch um Wohl der Gerichtsherren. Ein Jahr zuvor hatten sie mehr oder weniger freiwillig auf ihre Rechte verzichtet. Nun stellten sie die alten Zustände wieder her. Eine Interimsregierung und neue Behörden wurden gewählt. Gonzenbach regierte weiterhin, aber nun im Sinne Österreichs. Die Konservativen frohlockten. Allein, ihr Glück schmolz bald dahin. Die Franzosen schlugen im September 1799 die verbündeten Österreicher und Russen in der Schlacht bei Zürich, trieben sie ausser Landes und stellten die Zustände vom Sommer 1798 wieder her. Gonzenbach mochte seinen früheren Freunden nicht mehr unter die Augen treten und floh mit den Österreichern. Das Direktorium klagte ihn des Verbrechens gegen die helvetische Nation an, enthob ihn seines Amtes und beschlagnahmte sein Vermögen. Johann Ulrich Sauter aus Arbon (s.d.) wurde neuer Kantonsstatthalter. Gonzenbach hielt sich in Lindau, München, Augsburg und Erlangen auf. Nachdem Frankreich und Österreich in Lunéville Friede geschlossen hatten, erliess das helvetische Direktorium eine Amnestie. Sie gestattete dem einstigen Kantonsstatthalter, nach Hauptwil zurückzukehren. Immer noch war er ein Gegner der früher von ihm so lebhaft propagierten französischen Revolutionsideen. Als dann Napoleon seine Truppen aus der Schweiz zurückrief und im ganzen Land immer stärker am helvetischen Gebäude gerüttelt wurde, da kam auch seine Stunde wieder. Von einem Landesausschuss, dem Sauter seine Geschäfte übergeben hatte, wurden er und Joseph Anderwert zu Präsidenten einer provisorischen Regierung gewählt. Die beiden Männer vertraten aber zunächst den Thurgau in Schwyz, wo eine Tagsatzung über die eidgenössische Zukunft beriet. Doch schon nach wenigen Wochen mischte sich Paris wieder ein. Napoleon machte allem Seilziehen ein Ende und lud Abgeordnete in seine Hauptstadt ein, um eine Verfassung zu schaffen, die den Föderalisten mehr entgegenkam. Gonzenbach und die Interimsregierung wurden wieder ausgebootet, Anderwert jedoch blieb glücklicherweise weiterhin politisch tätig. Hans Jakob von Gonzenbach lebte noch zwölf Jahre, die er kaum zu den schönsten seines Lebens gezählt haben wird. Von seinem Vermögen war nichts mehr vorhanden, im Gegenteil, ein Schuldenberg drückte ihn. Er hatte das Geld mit vollen Händen ausgegeben. Seine Vernachlässigung des traditionellen Famiienbetriebs, seine Sammelfreude, seine Festereien mit französischen Offizieren und auch seine grosszügigen Spenden für patriotische Zwecke führten nicht nur zum eigenen Ruin, sondern auch zum Unglück seiner Familie. Die Mutter, Bruder Daniel, Schwager Anton und Schwester Sabine mussten grosse Opfer bringen, um die Schuldenlast abzutragen und die Gläubiger wenigstens teilweise zu befriedigen. Seit 1807 lebte Gonzenbach als vereinsamter und vergessener Mann in Winterthur und starb dort am 11. Juni 1815. Der Thurgau aber wird seines Wirkens in der Befreiungsgeschichte immer ehrend und dankbar gedenken. 1783 - 1798 Gerichtsherr von Hauptwil. Er erlangte als mutmasslicher Verfasser der Schrift "Unmassgebliche Vorschläge eines Thurgöwischen Volks-Freundes [...]" Bedeutung, da diese 1798 den Anstoss zur thurgischen Befreiungsbewegung gab. 1798 war er Beisitzer im sog. Landeskomitee, 1798 - 1799 helvetischer Regierungsstatthalter des Kantons Thurgau. Mit dem Rückzug der Franzosen im Mai 1799 stellte sich der konservative Gonzenbach auf die Seite der monarchistischen Allianz und versuchte unter Wahrung der politischen Unabhängigkeit des Thurgaus den Gerichtsherrenstand wieder einzusetzen. Mit dem Ende der kurzen Restaurationszeit blieb ihm im Okt. 1799 nur die Flucht ins Ausland, wo er sich dem Emigrantenregiment von Ferdinand de Rovéréa anschloss. Nach der Rückkehr war er 1802 Mitglied der zweiten thurg. Interimsregierung. Dem politischen Niedergang folgte auch der wirtschaftliche. 1807 übertrug er das verbliebene Fideikommiss seinem Bruder Daniel. weiterführende Info: HLS GND
Verheiratet 4 Sep 1777 in Ermatingen, Kreuzlingen, TG, CHE, Alter 23 Jahre (verheiratet 37 Jahre) mit:
Margaretha Dorothea Zollikofer, Alter bei Heirat 20 Jahre
Tochter von Johann Dietrich Zollikofer und Esperantia Claudine von Planta-Wildenberg. Geb. 30 Apr 1757 in Altenklingen, Weinfelden, TG, CHE |
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