woman‎Anna Dorothea Wehrlin‏‎
Tochter von Andreas Wehrlin und Sabina Zwinger‏.
Geb. ‎23 Jun 1745 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE.
Gest. ‎11 Mai 1804 in St.Gallen, St.Gallen, SG, CHE‎, Alter 58 Jahre
Beschreibung aus dem grünen Hof

Verheiratet ‎8 Mai 1792 in Henau, Unter-Toggenburg, SG, CHE, Alter 46 Jahre
Geschieden von:

manHans Georg Wehrlin‏, Alter bei Heirat 19 Jahre
Geb. ‎11 Nov 1772 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE.
Gest. ‎14 Nov 1833 in Bern, Bern, BE, CHE‎, Alter 61 Jahre.
Beruf: Buchdrucker, Lehrer
1. Ehe (geschieden ) mit: Anna Dorothea Wehrlin, 2. Ehe mit: Rosina Elisabeth Jenzer
BIOGRAPHIE:
An seinem 24. Geburtstag, am zo. November 1771, heiratete der Bischofszel!er Andreas Wehrli, ein Drucker und Buchbinder, in der Kirche zu Schönholzerswjlen Anna Barbara Amstein, die Schwester des Arztes Johann Georg Amstein (s.d.). Das Paar liess sich im Haus «Zur Zorn» in Bischofszell nieder, war aber nicht auf Rosen gebettet und musste mit dem magern Einkommen aus verschiedenen Ämtlein und gelegentlichen Druck- und Buchbinderarbeiten recht sparsam umgehen, denn es waren mit der Zeit neun Kinder zu erziehen. Das älteste, der am ii. November 1772. geborene Hans Georg, Patenkind des Doktor Amstein, erlernt - vermutlich in Chur und Zürich - den Beruf eines Buchdruckers und kehrt 1791 nach Bischofszell zurück. Schon ein halbes Jahr später, er ist noch nicht zwanzig jährig, heiratet er die Tochter eines weitläufig Verwandten, die siebenundvierzig­jährige Anna Dorothea Wehrli. Sie ist «ein hochgerecktes, korpu­lentes Weibsbild, aber in allen haushältlichen Geschäften faul und geringen, trägen Geistes» (Knoepfli). Mit dem Geld, das sie in die Ehe bringt, kann das Inventar der St. Galler Druckerei Dieth erworben werden, wobei der frühere Besitzer nun im Bischofszeller Betrieb eingestellt wird.
«Wehrli und Söhne» - vermutlich arbeitet noch mindestens ein Bruder Hans Georgs in dieser ersten thurgauischen Druckerei mit - geben auf das Jahr 1793 einen Kalender heraus. Es ist nicht der erste thurgauische, aber der erste im Thurgau gedruckte Kalender. Er orien­tiert die Leser darüber, dass bis ~ seit der Erschaffung der Welt 5742. Jahre verflossen seien und seit der Sintflut 4085 Jahre. Er bietet Bauernregeln, berichtet, was in bestimmten Sternzeichen zu tun und zu lassen sei, gibt medizinische Ratschläge, nennt die Grossen in Poli­tik und Kirche und erzählt merkwürdige Begebenheiten. Die Texte sind mit Holzschnitten illustriert. Ein «Neuer Grosser historischer Calender auf das Jahr Christi 1794» befriedigt schon etwas höhere Ansprüche. Die ausführliche Beschreibung, wie im Vorjahr der fran­zösische König Ludwig XVI. unter der Guillotine sein Leben lassen musste, wird wohl am meisten Interesse gefunden haben. Dieser zweite Wehrli-Kalender aus der Bischofszeller Druckerei ist zugleich auch der letzte dieser Art. Auf das Jahr 1797 erscheint ein «Kleiner I‘aschenkalender» von 96 Seiten. Klein ist vor allem das Format, io,6 auf 6 Centimeter, und zu loben sind die Illustrationen, feine Radierun­gen des Winterthurer Künstlers Johann Rudolf Schellenberg. Ein be­rühmtes Werk hat schon zwei Jahre vorher die Wehrlische Druckerei verlassen. Es handelt sich um die dreizehnte Auflage des in den evange­Lischen Schulen der ganzen Ostschweiz bekannten Waserbüchleins.
Verfasser ist der Bischofszeller Pfarrer Felix Waser. Sein «Schul- und Hausbüchlein» enthält geistliche Lieder, Bibelsprüche, Gebete und Psalmen. Es diente als Lesebuch, von den Kindern wahrscheinlich weniger geschätzt als von den Lehrern, denn vieles daraus mussten die Mädchen und Buben auswendig lernen.
Hans Georg Webrli konnte auch ein von seinem Paten zusammengestelltes Buch drucken: «Die Pfeferser-Quelle», eine Sammlung von Liedern und Gedichten zum Lob der Heilquelle, aus dem Lateini­schen übersetzt von Magister Thiele und mit einem Vorbericht von Johann Georg Amstein. Zu erwähnen ist noch, dass im Zusammen­hang mit dem Konflikt zwischen dem st.gallischen Abt Beda (s.d.) und seinen Untertanen im Fürstenland und im Toggenburg verschie­dene Schriften in Bischofszell gedruckt worden sind. Auch die Kinder-Erzählungen des Deutschen Johann Michael Armbruster erschienen dort.
Unterdessen hatte sich Vater Andreas Wehrli in unglückliche Geld­geschäfte verstrickt, wurde seiner Schulden nicht mehr Herr und ent­zog sich der ungemütlichen Situation durch die Flucht nach Wien, wo er im Jahre 1795 starb. Die Gläubiger bedrängten nun seinen Sohn Hans Georg. Dem passte das ganz und gar nicht, und weil sein Ehe­glück ohnehin schon getrübt war, suchte Ende 1797 auch er das Weite. Seine Gattin weinte ihm keine Träne nach. Sie suchte Ersatz und fand ihn alsbald in der Person des Druckergesellen und nunmehrigen Geschäftsinhabers Leonhard Dieth.
Hans Georg zog nach Bern und liess sich am i6. November i8oi im Münster mit der um ein Jahr jüngeren Elisabetha Jenzer trauen. Den Druckerberuf übte er nicht mehr aus. Einmal wird er als «Lehrer an der Vor- und Elementarschule» erwähnt, beim Taufeintrag der 1807 geborenen Tochter Julie Charlotte als «Lehrer» und bei der Taufe des Sohnes Karl Ludwig, r8io, als «Jugendlehrer». Im Februar 1813 wird die Tochter Elisabetha Rosina getauft, wobei der Bischofszeller Arzt Jakob Christoph Scherb (der Jüngere) als Pate figuriert. Dies deutet darauf hin, dass Wehrli die Beziehungen zu seiner Vaterstadt nicht ganz abgebrochen hat und dass der angesehene Scherb es nicht unter seiner Würde hielt, die freundschaftlichen Bande aus der Jugendzeit wieder etwas enger zu knüpfen.
Schon sechs Jahre später stirbt die Mutter dieser drei Kinder mit 45 Jahren. Vom verwitweten Hans Georg Wehrli weiss man nur noch, dass er drei Tage nach seinem 6i. Geburtstag starb und am 17. November 1833 in Bern begraben wurde. Sein Sohn Karl Ludwig hatte schon in jungen Jahren ein Lithographie- Geschäft eröffnet, das später von seinen Nachkommen weitergeführt und ausgebaut wurde.
Die Druckerei des Leonhard Dieth hat im März 1798 für den Thur­gau das berüchtigte «Ochsenbüchleiw>, den vom Basler Peter Ochs verfassten «Entwurf der helvetischen Staatsverfassung», gedruckt. Die paar Ausgaben der Monatsschrift «Der Thurgäuische Erinnerer» und andere Schriften des politisch äusserst aktiven Amriswiler Pfarrers Johann Heinrich Müller (s.d.) erschienen 1799 und 1800 sozusagen als Schwanengesang der bald darauf eingehenden ersten thurgauischen Druckerei.

Beschreibung weitere Kinder zwischen 1801 und 1810 ?

2. Ehe
woman‎Anna Dorothea Wehrlin‏‎
Tochter von Andreas Wehrlin und Sabina Zwinger‏.


Verheiratet ‎16 Jan 1798 in Sulgen, Bischofszell, TG, CHE, Alter 52 Jahre (verheiratet 5 Jahre) mit:

manLeonhard Dieth‏, Alter bei Heirat 37 Jahre
Geb. ‎21 Mai 1760 in St.Gallen, St.Gallen, SG, CHE.
Gest. ‎27 Jun 1803 in St.Gallen, St.Gallen, SG, CHE‎, Alter 43 Jahre.
Beruf: Buchdrucker
1. Ehe mit: Anna Dorothea Wehrlin, 2. Ehe mit: Anna Margaretha Erb
Beschreibung 34

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