woman‎Anna Barbara Gmür‏‎
Geb. ‎6 Sep 1781.
Gest. ‎16 Mai 1842‎, Alter 60 Jahre

Verheiratet ‎18 Feb 1806, Alter 24 Jahre (verheiratet 36 Jahre) mit:

manGallus Gmür‏, Alter bei Heirat 31 Jahre
Geb. ‎31 Jan 1775.
Gest. ‎10 Jan 1850‎, Alter 74 Jahre
Quellen zur Person 1) 2)
Kind:
1.
manLeonhard Gmür‏
Geb. ‎22 Okt 1808.
Gest. ‎12 Aug 1877‎, Alter 68 Jahre
Quelle zur Person 3)


Quellen

1) Quelle: Historisches Lexikon: (Gmür, Gallus), Zusatztext: Gmür


Die G., ein 1433 erw. Geschlecht aus Amden, teilten sich im 17. Jh. in die Linien der Gross- und Kleingmür auf. Ein weiterer Zweig bestand in Murg. Unter den Ersteren taten sich der Gemeindeammann Gallus (1775-1850) und seine Nachkommen hervor. Darunter waren Juristen, Kaufleute, Politiker wie Leonhard ( -> 8), Josef ( -> 7) und Hans ( -> 4) sowie Musiker wie Rudolf (1857-1921, Kammersänger in Weimar) und Theodor (1859-1929, Domkapellmeister in Cork). Der Murger Zweig brachte 1690-1765 die Stiftsammänner von Schänis hervor. Aus ihm stammten auch Max ( -> 9) und Harry ( -> 6). Die Brüder Johann Caspar (1732-1810, Untervogt im Gaster) und Franz Dominik (1744-1819, Bannerherr) begründeten 1761 bzw. 1768 in Schänis die Linthhof- und die Rathauslinie. Aus Letzterer kam der radikale Oberst Dominik ( -> 2). Die konservative Linthhoflinie war im frühen 19. Jh. mit Dominik ( -> 1), Xaver ( -> 10) und Ignaz (1775-1848, Grossrat) eine der einflussreichsten Fam. des Kt. St. Gallen. Ignaz'Enkel Berchtold (1856-1913), Motorenfabrikant, konstruierte 1913 ein Elektroauto; sein Sohn Alfred (1887-1916) entwickelte 1911 in Emmishofen das Bandwalzverfahren für Aluminiumfolien.


Literatur
– G. Gmür, Die Nachkommen von Gallus G. (1775-1850), Ms., o.J., (StASG)
– J. Seitz, Gesch. der Fam. G. von Schänis, Ms., 1936, (KBSG)

Autorin/Autor: Markus Kaiser
URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D24986.php, Seite: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D24986.php
2) Quelle: Die erste Kochherdfabrik der Schweiz stand in Sargans
3) Quelle: Historisches Lexikon: No8 (Gmür, Leonhard), Zusatztext: No 8
Gmür, Leonhard


geboren 22.10.1808 Amden,gestorben 12.8.1877 St. Gallen, kath., von Amden. Sohn des Gallus, Gemeindeammanns, aus der Linie der "Grossgmüren", und der Anna Barbara geb. G. Bruder des Josef ( -> 7). 81) 1836 Margarita Stölker, 2) 1840 Monika Ackermann, 3) 1853 Walburga Arnold. G. besuchte 1823-29 die Gymnasien von Freiburg, Fischingen und St. Gallen. Er studierte 1829-31 am Lyzeum Luzern Physik und Philosophie (bei Gregor Girard) sowie 1831-33 in München Recht, Nationalökonomie und Philosophie (bei Joseph von Görres). Bildung, Religiosität und Rechtssinn, Humor, Sprachgewandtheit und Diplomatie, Organisationstalent und Arbeitskraft befähigten G. zu breitem Wirken als Publizist, Kaufmann, Wissenschaftler, Jurist und Politiker: 1836-55 war er Redaktor und Herausgeber des kath.-konservativen "Wahrheitsfreunds" sowie Autor von polit. Streitschriften. 1837-49 arbeitete er als Kaufmann in der Textilfirma des Schwiegervaters Lorenz Stölker, ab 1847 war er Leiter und Teilhaber der Druckerei Literarische Anstalt in St. Gallen, 1856-60 der Teigwaren- und Papierfabrik Mühlhof in Tübach. 1847-55 war er Stiftsbibliothekar und 1849-55 Prof. für Ästhetik und Kunstgeschichte am sog. Philosophischen Kurs in St. Gallen.

Der konservative G. war 1835-65 und 1870-76 St. Galler Kantonsrat (Präs. 1846, 1860 und 1863), 1859-61 Verfassungsrat, 1839-47 und 1857-77 Mitglied im kath. Administrationsrat (Präs. 1839-41, 1843-45, 1857-77), 1835-39 und 1857-62 im kath. Erziehungsrat, 1862-77 im kant. Erziehungsrat, 1838-41, 1847-55 und 1857-59 am Kriminalgericht, 1859-77 am Kantonsgericht sowie 1864-67 Ständerat. Durch angriffigen Journalismus hatte G. an Einfluss in der kant. Politik gewonnen, den er, gemeinsam mit seinem Bruder Josef, auch auf nationaler Ebene ausübte. Ab 1839 war er führend an der Neuordnung der kirchl. Verhältnisse im Kt. St. Gallen beteiligt. Seine Verhandlungen mit der Nuntiatur, 1845 und 1847 auch in Rom mit der Kurie, trugen wesentlich zur Errichtung des Bistums St. Gallen 1847 bei. In den langjährigen Auseinandersetzungen um Sonderbund, Verfassungs-, Konfessions- und Schulfragen führte G. die Konservativen zusammen mit Gallus Jakob Baumgartner. Den Ausgleich mit den Liberalen truger 1861 mit. In der Folge erwarb er sich Verdienste um die Organisation des kant. Schulwesens und des kath. Konfessionsteils, schuf Voraussetzungen zur kath. Kirchenmusikreform und setzte 1866-67 seinkunsthist. Wissen bei der Renovation der St. Galler Kathedrale ein. Ab 1873 organisierte G. den kath. Widerstand im St. Galler Kulturkampf, verfolgte aber eine mässigende Politik.


Werke
– Die Ästhetik oder die Wissenschaft des Schönen, 1859
Literatur
– J.A. Eberle, Präs. Leonhard G., 1878
– J. Ziegler, Leonhard G., 1959
– Gruner, Bundesversammlung 1, 555 f.

Autorin/Autor: Markus Kaiser
URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D3977.php, Seite: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D3977.php
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