Stammlinie Bridler
Quellen zur Person 1) 2) 3) 4) BASISINFORMATION: HBLS II/S.354: Aus Müllheim stammendes Geschlecht, in Bischofszell vor 1587 niedergelassen und 1614 eingebürgert mit Heinrich, Glasmaler 1635. Wappen: In Gold ein auf grünem Dreiberg wachsender grüner Rebstock mit fünf blauen Trauben und zwei grünen Blättern. Urkunden- und Papiersiegel im TStA, 1548, 1595 und 1658. Wappenscheibe 1655 (privatbesitz Biedermann-Sulzer, Winterthur 1920). Wappentafel der bürgerlichen Geschlechter im Museum Bischofszell. Ofenkachel im Besitz von Frau Alioth-Merian, Basel 1743. Der Ende des 16. Jh. von Müllheim nach Bischofszell umgezogene Heinrich konvertierte vor seiner Heirat mit Appolonia Falk (gestorben 1614) zum Katholizismus und wurde Amtmann des Stifts St. Pelagius. Seine Nachkommenschaft gehörte zu den regimentsfähigen Fam. und brachte etliche Stadtschreiber, Ratsherren und Alträte sowie Amtmänner des Stifts, aber auch Geistliche hervor. Mit Heinrichs Sohn, dem Glasmaler Hans Heinrich (gestorben 1634), wurde die Fam. 1614 eingebürgert (Q: HLS). Alte Beamten- und Ärztefamilie von Müllheim und Bischofszell (seit 1614). Der Ende des 16. Jh. von Müllheim nach Bischofszell umgezogene Heinrich konvertierte vor seiner Heirat mit Appolonia Falk (gestorben 1614) zum Katholizismus und wurde Amtmann des Stifts St. Pelagius. Seine Nachkommenschaft gehörte zu den regimentsfähigen Fam. und brachte etliche Stadtschreiber, Ratsherren und Alträte sowie Amtmänner des Stifts, aber auch Geistliche hervor. Mit Heinrichs Sohn, dem Glasmaler Hans Heinrich (gestorben 1634), wurde die Fam. 1614 eingebürgert. Das Geschlecht Bridler stammt aus Müllheim. Einen frühen und angesehenen Vertreter des Geschlechts finden wir in Johann Bridler von Müllheim, katholisdcher Pfarrer 1483 - 1506 in Müllheim. Wöhrend der Reformation wurde ganz Müllheim evangelisch und auch die Familie Bridler gehörte der reformierten Religion an. Die Eidgenossen sprachen in einem Gerichtsentscheid vom Jahr 1537 die Lehensherrschaft über Müllheim dem Kloster reichenau zu. Die katholischen reichenauischen Amtsleute versuchten über lange Zeit den alten Glauben wieder einzuführen, aber mit wenig Erfolg. Nur einzelen Bürger kehrten zum Katholizismus zurück, unter anderem die Gebrüder Bridler. Nach dem Uebertritt verliessen die Brüder Bridler die Gemeinde Müllheim, Heinrich Bridler zog vor 1576 nach Bischofszell, sein Bruder nach St. Gallen. Bei der Glaubensspaltung in den Jahren 1527/1528 trat die Stadt Bischofszelle und das Chroherrenstift St. Pelagius in Bischofszell zur Reformmation über. Alle Chorherren haben mit einer Ausnahme die neue Lehre angenommen. Die Katholische Gegenreformation ab 1531 ging nur langsam voran, weil die Stadt um ihre Rechte fürchtete, brachte dem Stift aber wieder alte Rechte. Das Stiftsgebäude in Bscihofszell wurde wieder der Katholischen Zweckbestimmung übergeben. Der Katholische Gottesdienst wurde 1535 in Bischofszell wieder eingeführt, jedoch bliebendie Stadtbürger mehrheitlich reformiert. Die eneuen Chorherren des Pelagius Stifts versuchtne mit hohen Bildungsausgaben die Evangelischen zum Uebertritt zu bewegen und die Konvertitenbevorzugt in städtischen oder STiftsämtern einzustellen. Heinrich Bridler in Müllheim hatte wohl ein ähnliches Angebot erhalten. Nach seinem Uebertritt zur katholischen Religion wurde er 1576 zum Stiftsamtsmann des Chorherrenstifts in Bischofszell bestellt. Der Stiftsamtsmann erlangte, neben den anderen weltlichen Beamten des STifts (Mesmer, Schulmeister, Keller, Förster und Fischer), eine immer grössere Bedeutung. Er führte den Vorsitz der niederen Gerichte des Gotteshauses als Vertreteer der Chorherren. Als Richter fertigte der Stiftsmatsmann alle Verkäufe und Verpfändungenmit Zustimmung des Kapitels. Er nimmt an allen Jahrgerichten teil, die auf den Kelnhöfen des Stifts abgehalten wurden. Ihm oblag die Aufsicht über die Leibeigenen des Stifts und er zog die Erbschaftssteuer (Fahl und Lass) für das Stift ein. Als Amtsmann nahm er an allen rechtlichen Geschäften des Stifts teil. Er war zur Haltung eines Pferdes verpflichtet und ritt mit dem Sprecher des Kapitels zu auswärtigen Reichstagen. Der Stiftsamtsmann hatte eine grossse Machtfülle und wurde zum einflussreichsten Beamten. Neben seiner Tätigkeit als Stiftsamtmann förderte Heinrich Bridler die Aufnahme von "Bischofsbürgern" in Bischofszell, um die Katholiken auf dem Stiftsgebietund dem Gerischtsbezirk von St.Pelagi-Gottshaus zu erhöhen, jedoch nur mit mässigem Erfolg. Heinrich Briler bekleidete von 1576 bis 1597, wahrscheinlich bis zu seinem Tode, die Stelle des Stiftamtsmann in Bischofszell. Nachfolger wurd sein Sohn Hieronymus Briderl, wohl der ältest Sohn. Als Stiftsamtmann mit seinem Einfluss begründete Heinrich Bridler den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg der katholischen Familien Bridler in der überwiegend reformierten Stadt Bischofszell (Q: Bridler von Bischofszell; Eugen E. Sigg). Bekannte Zeitgenossen: Placidus (Hans Theodor) (1614 - 1679): Dr. iur. und ab 1638 Priester, lehrte u.a. in Salzburg kanon. Recht. Hans Heinrich (+1635) Glasmaler, Schweiz. Künstlerlexikon Benedikt Josef (1675 - 1731) war massgeblich am Zustandekommen des sog. Diessenhofener Traktats beteiligt. Adalbert (+1655): 1642 - 1655 Abt von Disentis Hans Baptist (1751 - 1805): Zinngiesser (Schweiz. Künstlerlexikon) Auswanderer: Franz Josef Martin (1867 - ) CA, USA Jakob Dominik (1846 - ) USA Josef Dominik (1812 - ) USA Josef Kaspar (1799 - 1824) München, DEU Josef Niklaus (1831 - ) Bucaramanga, Kolumbien Karl Albert (1849 - 1872) New York, USA Maria Antonia Josefa (1871 - 1907) New York, USA Martin Arnold (1841 - ) USA
Verheiratet / Verbunden mit:
N.N.
Kind:
1.
Heinrich BridlerGeb. vor 1576 in Müllheim, Steckborn, TG, CHE 5). Gest. 1 Jun 1614 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE, Alter mindestens 38 Jahre. Beruf: Stiftsamtsmann. Religion: evan. ---> kath. |
Quellen
1) Quelle: Bridler: Die Familien Bridler in Bischofszell2) Quelle: Bischofszell: Genealogische Tabellen aller bürgerlichen Geschlechter von Bischofszell
3) Quelle: Schweiz: Historisches Lexikon der Schweiz, Seite: Bridler
4) Quelle: Thurgauer Wappenbuch
5) Quelle: Schweiz: Historisches Lexikon der Schweiz, Seite: Brilder
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