Leonhard Gmür
Sohn von Gallus Gmür und Anna Barbara Gmür.
Verheiratet 25 Jan 1836, Alter 27 Jahre (verheiratet 1 Jahre) mit:
Margarethe Stölker, Alter bei Heirat 20 Jahre
Geb. 19 Aug 1815. Gest. 24 Mai 1837, Alter 21 Jahre
Kind:
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Quellen
1) Quelle: Historisches Lexikon: No8 (Gmür, Leonhard), Zusatztext: No 8Gmür, Leonhard
geboren 22.10.1808 Amden,gestorben 12.8.1877 St. Gallen, kath., von Amden. Sohn des Gallus, Gemeindeammanns, aus der Linie der "Grossgmüren", und der Anna Barbara geb. G. Bruder des Josef ( -> 7). 81) 1836 Margarita Stölker, 2) 1840 Monika Ackermann, 3) 1853 Walburga Arnold. G. besuchte 1823-29 die Gymnasien von Freiburg, Fischingen und St. Gallen. Er studierte 1829-31 am Lyzeum Luzern Physik und Philosophie (bei Gregor Girard) sowie 1831-33 in München Recht, Nationalökonomie und Philosophie (bei Joseph von Görres). Bildung, Religiosität und Rechtssinn, Humor, Sprachgewandtheit und Diplomatie, Organisationstalent und Arbeitskraft befähigten G. zu breitem Wirken als Publizist, Kaufmann, Wissenschaftler, Jurist und Politiker: 1836-55 war er Redaktor und Herausgeber des kath.-konservativen "Wahrheitsfreunds" sowie Autor von polit. Streitschriften. 1837-49 arbeitete er als Kaufmann in der Textilfirma des Schwiegervaters Lorenz Stölker, ab 1847 war er Leiter und Teilhaber der Druckerei Literarische Anstalt in St. Gallen, 1856-60 der Teigwaren- und Papierfabrik Mühlhof in Tübach. 1847-55 war er Stiftsbibliothekar und 1849-55 Prof. für Ästhetik und Kunstgeschichte am sog. Philosophischen Kurs in St. Gallen.
Der konservative G. war 1835-65 und 1870-76 St. Galler Kantonsrat (Präs. 1846, 1860 und 1863), 1859-61 Verfassungsrat, 1839-47 und 1857-77 Mitglied im kath. Administrationsrat (Präs. 1839-41, 1843-45, 1857-77), 1835-39 und 1857-62 im kath. Erziehungsrat, 1862-77 im kant. Erziehungsrat, 1838-41, 1847-55 und 1857-59 am Kriminalgericht, 1859-77 am Kantonsgericht sowie 1864-67 Ständerat. Durch angriffigen Journalismus hatte G. an Einfluss in der kant. Politik gewonnen, den er, gemeinsam mit seinem Bruder Josef, auch auf nationaler Ebene ausübte. Ab 1839 war er führend an der Neuordnung der kirchl. Verhältnisse im Kt. St. Gallen beteiligt. Seine Verhandlungen mit der Nuntiatur, 1845 und 1847 auch in Rom mit der Kurie, trugen wesentlich zur Errichtung des Bistums St. Gallen 1847 bei. In den langjährigen Auseinandersetzungen um Sonderbund, Verfassungs-, Konfessions- und Schulfragen führte G. die Konservativen zusammen mit Gallus Jakob Baumgartner. Den Ausgleich mit den Liberalen truger 1861 mit. In der Folge erwarb er sich Verdienste um die Organisation des kant. Schulwesens und des kath. Konfessionsteils, schuf Voraussetzungen zur kath. Kirchenmusikreform und setzte 1866-67 seinkunsthist. Wissen bei der Renovation der St. Galler Kathedrale ein. Ab 1873 organisierte G. den kath. Widerstand im St. Galler Kulturkampf, verfolgte aber eine mässigende Politik.
Werke
– Die Ästhetik oder die Wissenschaft des Schönen, 1859
Literatur
– J.A. Eberle, Präs. Leonhard G., 1878
– J. Ziegler, Leonhard G., 1959
– Gruner, Bundesversammlung 1, 555 f.
Autorin/Autor: Markus Kaiser
URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D3977.php, Seite: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D3977.php
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