Stammlinie Mutach
Quellen zur Person 1) 2) 3) Ratsgeschlecht des Freistaates Bern. Eintritt ins Bürgerrecht 1625. in den Grossen Rat 1635. in den Kleinen Rat 1719. Erloschen: 1770 Herkunft: Zofingen Geschichtliches. I Vor dem Eintritt ins bernische Bürgerrecht. Bürger zu Zofingen im heutigen Kanton Aargau. Der Tradition nach ursprünglich aus Italien stammend, erlangte das Geschlecht 1533 das Bürgerrecht zu Zofingen, welches Sebastian M. um 1553 daselbst erneuerte. Noch heutzutage sind in Schwarzenbach bei Münster im Kanton Luzern Mutach vorhanden, welche mit der hier in Betracht fallenden Familie möglicherweise stammverwandt sind. Mit Küngold Lüscher vermählt, hinterliess Sebastian zwei Söhne, von denen Hans, geb. 1557, Stammvater der bernischen, Caspar, Stammvater der 1770 ausgestorbenen zofingischen Linie wurde. Hans Mutach erscheint 1577 unter den Studenten der Akademie Bern, 1582 wurde er Provisor von Brugg, 1583 Helfer zu Burgdorf, 1588 Pfarrer zu Uetigen und endlich 1593 Pfarrer zu Huttwil, in welcher Eigenschaft er daselbst 1615 verstarb und in der Kirche begraben wurde. In zweiter Ehe mit Margaretha Wild verheiratet, erhielt er von zwei Frauen mehrere Kinder, von denen der älteste Sohn Gabriel 1588 - 1623 ebenfalls Pfarrer zu Huttwil wurde und von Katharina Wyss nur Töchter hinterliess. Der jüngere dagegen, Daniel, zeugte zwei Söhne, Hans Jakob und Samuel, von welch letzterem das ganze bernische Geschlecht der Mutach abstammt. II. Nach Eintritt ins bernische Bürgerrecht. Erwerber desselben ist der schon erwähnte Daniel, getauft in Huttwil am 24. September 1599, ein Notar, der ums Jahr 1624 zum Burger und am 16. Januar 1625 von der Gesellschaft zu Kaufleuten, bei welcher das Geschlecht bis heute auch verblieben ist, zum Stubengesellen angenommen wurde. 1629 erscheint er als Stubenmeister dieser Gesellschaft und 1635 als Mitglied des Grossen Rates. Seine Nachkommen gelangten ebenfalls in das Regiment und sassen im XVII. und XVIII. Jahrhundert ununterbrochen im Grossen Rat, zu dreien Malen auch im Senat. Die meisten widmeten sich dem Staatsdienst und wurden Landvögte, andere dem Militär oder den Wissenschaften. Dem alten Bern hat das Geschlecht u. a. drei tüchtige Staatsschreiber geliefert: Samuel, geb. l69O, Staatsschreiber 1738, nachwärts Landvogt nach Lausanne, Samuel, geb. 1720, Staateschreiber 1771 und Johann Rudolf, geb. 1729, Staatsschreiber 1772. Ein anderer Samuel, get. 26. Dezember 1666, gest. 1735, Vogt zu Trachselwald 1706, des Kleinen Rates 1719 und Bauherr vom Rat 1728, hat sich in der bernischen Rechtsgeschichte einen Namen gemacht durch eine 1709 publizierte Schrift «Substanzlicher Underricht von Gerichts- und Rechtssachen«: der hervorragendste Vertreter der Familie ist jedoch Abraham Friedrich, geb. am 14. November 1765 und gest. 1831. In seiner Jugend Student in Göttingen, entwarf er schon 1789 ein Brandassekuranzgesetz, kam 1795 in den Grossen Rat und wurde im Oktober 1797 nach Paris abgesandt. Nach dem Umsturz gelangte er 1798 in die provisorische Regierung, wurde jedoch schon 1799 als Geisel nach Bitsch fortgeführt und daselbst 8 Monate gefangen gehalten, das nämliche Schicksal traf ihn auch im April 1602, wo er 28 Tage in Paris in Haft war. Nach seiner Freilassung wurde er 1803 in den Kleinen Rat gewählt, 1804 zum Präsidenten des eidgenössischen Kriegsgerichtes und endlich am 4. März 1805 zum Kanzler der Akademie, in welcher Stellung er bis am 6. Februar 1817 verblieb, nachdem er eine Zeitlang einer der einflussreichsten Berner seiner Zeit gewesen war. 1821 wurde er noch einmal zum Präsidenten der Kuratel ernannt und 1826 zum Präsidenten der Münzkommission. Als Wappen führen die Mutach in Blau über grünem Dreiberg eine goldene steigende Mondsichel, überhöht von einem fünfzackigen goldenen Stern, als Helmzier zwei gold und blau geviertete Büffelhörner, den Stern einschliessend. Devise: Candore non splendore. Vom Grossratsbeschluss von 1783 hat das Geschlecht bald nach dessen Erlass Gebrauch gemacht und trägt darauf gestützt das Adelsprädikat «von>>. Heutiger Grundbesitz: das Schlossgut Holligen und Güter in der Schönhaide bei Bern. (Info: SGB) weiterführende Info: HLS
Verheiratet / Verbunden mit:
N.N.
Kind:
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Quellen
1) Quelle: Bern: Genealogien burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Seite: 4 S.2032) Quelle: Schweiz: Historisches Lexikon der Schweiz
3) Quelle: Schweizerisches Geschlechterbuch, Seite: 1 S.439 / 4 S.389 / 4-A
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