Stammlinie Dünz
Quellen zur Person 1) 2) aus Brugg stammend, 1609 eingebürgert, 1911 ausgestorben Gemäss einem Akteneintrag wurde am 25. Oktober 1599 der Glasmaler Hans Jakob Dünz in Bern als Hintersasse angenommen. Dieser juristische Vorgang bildete den Auftakt für ein faszinierendes Wechselspiel schöpferischen Austausches zwischen der Kultur der Hauptstadt und dem Grenzstädtchen Brugg am äussersten Ende des bernischen Territoriums. Dieser Prozess prägte über drei Generationen hin die Kunst- und Architekturgeschichte sowohl des ganzen Stadtstaates wie besonders auch des Berner Aargaus mit: er soll im folgenden in Umrissen angedeutet werden, wobei - im Hinblick auf das Gesamtthema des gegenwärtigen Symposiums - die kunstsoziologischen Aspekte hervorzuheben sind. Der Grossvater des neuen Berner Stadtsassen von 1599 war aus dem rekatholisierten Bremgarten nach Brugg gekommen und hatte das Amt des Stadtschreibers übernommen, das er bereits in Bremgarten versehen hatte. In seiner Nachfolge bildete sich eine Familientradition; bis zum Ende des Ancien Régime stellten die Dünz in jeder Generation Beamte und Notare. Schon der früh verstorbene Vater Hans Jakob Dünzens war Landschreiber der Obervogtei Schenkenberg: von den Brüdern des Künstlers wurde der eine Notar, der andere absolvierte ein Theologiestudium und war später als Prädikant tätig - womit eine weitere Familientradition der Dünz angedeutet ist. Es war also ein Milieu gehobenen Standes - auch die Mutter stammte aus einem der führenden Brugger Geschlechter-, in dem Hans Jakob Dünz wohl um 1575 (leider gibt es da eine Lücke im Brugger Taufrodel) zur Welt kam. Der Umstand, dass er für den Glasmalerberuf bestimmt wurde, deutet auf das hohe Ansehen hin, das dieses Metier im späten 16. Jahrhundert besonders in den protestantischen Regionen der Eidgenossenschaft genoss. Hier war zwar die Entwicklung der kirchlichen Kunst mit der Reformation abgebrochen, hingegen kam die typisch schweizerische Sitte der öffentlichen und privaten Scheibenschenkungen erst richtig zur Entfaltung - ein Phänomen, das einer Vielzahl von Werkstätten mit künstlerisch bedeutenden Entwerfern Schaffensmöglichkeiten bot. Wohl lagen die renommierten Ateliers in den grösseren Zentren, doch gab es damals Glasmaler etwa auch in Zofingen, in Aarau, in Brugg. Über den beruflichen Werdegang des jungen Dünz ist urkundlich nichts fassbar. Indizien lassen rekonstruieren, dass er wohl bei seinem Onkel in die Lehre gegeben wurde, beim Brugger Ratsherrn und Sternenwirt Jakob Brunner: dass er nach des ersten Lehrmeisters frühzeitigem Tod die Ausbildung wahrscheinlich bei Simon Schilpli beendete (auch dieser später Mitglied des Kleinen Rats in Brugg); dass er auf der Wanderschaft in Zürich und Basel war.
Verheiratet / Verbunden mit:
N.N.
Kind:
1.
Lienhard DünzGeb. vor 1495 in Bremgarten, Bremgarten, AG, CHE. Gest. 1525/1527, Alter ungefähr 30 Jahre |
Quellen
1) Quelle: Bern: Genealogien burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Seite: 7 S.872) Quelle: Dünz: Die Künstlerfamilie Dünz aus Brugg
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