Rudolf Ringger
Sohn von Ulrich Ringger und N.N.. Geb. ca. 1350 in Zürich-Neumarkt, Zürich, ZH, CHE 1). Beruf: Schmied BIOGRAPHIE: Rudolf Ringger (Nr. 4) eher etwas jünder als Kuntzmann Ringger, aber doch auch zu seiner Generation zählend, ist ein Rudolf Ringger, über den ebenfalls recht viel bekannt ist. In den Steuerbüchern erscheint er im Jahre 1402 im Haus Nr. 171 in der Wacht Neumarkt, nämlich in Albrecht Gloggers Haus. Ausser Albrecht Glogger und seiner Tochter sowie Rudolf Ringger lebten damals in diesem Haus noch "Bekhamer, smit, Ringgers knecht, Bekhamers knecht, Smidlin von Horgen und Uli Ammans sel. Kind". Albrecht Glogger lebte früher (1376) mit seinen Kindern in "der swartzen hus" (Nr. 150a und 152), also in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauses zum Hirtzen (Nr. 146 und 148). Auch im Jahre 1408 lebten Rudolf Ringger und seine Frau noch in ALbrecht Gloggers Haus, ebenso neuerdings auch ein Uli Ringger und seine Frau, von dem noch die Rede sein wird. Bald darauf muss Albrecht Glogger gestorben sein, denn im Jahre 1410 finden wir im gleichen Haus, nun aberals "Swartzen hus" (Nr. 171) bezeichnet , folgende Bewohner: "Cunrat Gloggner und sin wib, Hans Gloggner, Hans Slosser und sin muter, Mok, Tüflin und Mathisin". Rudolf Ringger war ausgezogen. Erlebte nun in Felix Trübers Haus (Nr. 8 in der Wacht Neumarkt), zusammen mit der "Ringgerin, muter", mit "elli Ekawiser" und mit "Frank dem smit". In Felix Trübers Haus (die Trüber sind eine ausgestorbene Ratsfamilie der Stadt Zürich) bleibt Rudolf Ringger jedoch nicht lange, denn schon 1412 treffen wir ihn als dritten seines Geschlechts im Haus zum Hirtzen (Nr. 174) an, zusmmen mit seiner Frau, mit "der Ringgerin muter" und mit seinem Knecht Hälinger. Doch auch hier blieb Rudolf Ringger nicht lange, denn nur drei Jahre später finden wir ihn erneut im "Swartzen haus" (Nr. 171), welches nun einer "Bütterin" gehörte. Rudolf Ringger scheint also kein eigenes Haus mehr besessen zu haben. Von Beruf war Rudolf Ringger ein Schmied. Es ist deshalb naheliegend, dass es sich bei ihm un eien etwa 1350/1360 geborenen Sohn von Uli Ringger (Nr. 2) gehandelt haben dürfte, der ja auch nachweislich ein Schmied war. Ausserdem hatte auch Rudolf Ringger seinerseits wieder einen Sohn namens Uli. In den Einwohnerverzeichnissen ist Rudolf Ringgerzwischen 1384 und 1420 über zehn Mal aufgeführt, das erste Mal davon als Kuntzmann Ringgers Stiefsohn. Wenn man das so wörtlich nehmen darf, wäre also seine Mutter zuerst mit Uli Ringger (Nr.2) verehelicht gewesen, bevor sie dann nach dessen Tod Kuntzmann Ringger (Nr. 3) heiratete. Das würde dann heissen, dass Uli Ringger (nr. 2) wirklich schon vor 1370 verstorben ist. Aus dem Jahre 1393 ist Rudolf Ringger bekannt als Zeuge beim sogenannten "Schöno'schen Verrat". Bürgermeister Rudolf Schön hatte damals mit Oesterreich ein Bündnis auf 20 Jahre geschlossen, in welchem er versprach, Zürich würde sich bei einem Krieg zwischen Eidgenossen und Oesterreich neutral verhalten. Auch innerhalb der Schmiedezunft gab es zwei Strömungen. Einerseits war da Rudolf Wetzel, der das Abkommen befürwortete und andererseits der uns im Zusammenhang mit Rudolf Ringger bereits bekannte Albrecht Glogger, der es bekämpfte. Uebe die damalige Situation und über die Zeugenaussage von Rudolf Glogger berichtet Friedrich Hegi in seinem 1912 herausgegebenen Buch über die Zunft zur Schmieden: "Auf die Kunde vom drohenden Bündnisse waren eidgenössische Boten nach Zürich gekommen, doch vorerst ohne Erfolg. Den Zünften war vom kleinen Rate verboten worden, sie zu empfangen und anzuhören. Trotzdem blieben die eidgenössischen Gesandten und brachten 6 Tage nach dem Verrate die erste eidgenössische Kriegsordnung zustande, die unter dem Titel "der Sempacher Brief" bekannt ist. Unterdessen wurde, offenbar bearbeitet von ihnen, die Bürgerschaft unruhig. Der grosse Rat musste einberufen werden, dieser suspendierte die amtenden Mitglieder des kleinen Rats. Am 15. Juli kam die ganze Gemeinde in der Barfüsserkirche zusammen, tat das unheilvolle Bündnis ab und ermächtigte den grossen Rat, die schuldigen Räte und Zunftmeister zu bestrafen.Der Haupturheberdes Verrats, Bürgermeister Schön, floh für immer aus Zürich. Zehn der Kleinratsmitglieder wurden ihrer Stellen entsetzt, unter ihnen der greise Heinrich Wyder, andere wurden verbannt. Die Prozessverhandlungengegen den gerade nicht im Zunftmeisteramte stehendenSchmied Rudolf Wetzel sind noch im Rats- und Rcihtbuche enthalten. Die Wetzel waren ein zahlreiches im Schmiedegewerbe tätiges und begütertes Geschlecht, das vor Rudolf schon zweimal Angehörige an der Spitze der Zunft gesehen hatte. Es besass in der Familie Glogger einen gefährlichen Rivalen, er durch die Person Albrecht Gloggers die Gelegenheit zu einem Schlage ausnützte. Albrecht Glogger und verschiedene andere Schmiedzünfter, wie R(udolf) Ringger und Uli Kannengiesser, bezeugten übereinstimmendfolgende antieidgenössischen Aeusserungen Wetzels: "Und werint die von Zürich uff dem veld (im Krieg), so wer im leid, die Eidgenossen bi in werin, wonsi slügen die von Zürich an den grund und murten si umb den harnäsch". R. Bosshart deponierte die Version: "Und sölten die von Zürich jetzu mit den hertzogen kriegen, so wer im (Wetzel) leid, daz die Switer bi inen werin uff dem feld, won si slügen si an den grund und nemin den hanäsch". Das Urteil lautete, R. Wetzel könne in Zürich nie mehr des Rats noch der Zweihundert werden und müsse schwören und eine Urkunde ausstellen, wider die Stadt noch ihre Burger noch jemand, der zu ihnen gehöre, niemals zu werten nochetwas zu tun, das ihnen Schaden oder Gebresten bringen möchte. Wetzel stellte die Urfehde erst am 14. August aus, wobei er ausdrücklich erklärte, an dem Zustandekommen des missliebigen Bündnisses sich beteiligt zu haben. Falls er oder jemand seinetwegen wider diese Urfehde handle, so sei er der Stadt Zürich mit Leib und Gut verfallen. An Stelle Wetzels rückte nun Albrecht Glogger, der die Aussage gegen ihn getan, zum Zunftmeister vor, er wurde später auch Ratsherr. Es ist derselbe, bei dem sein Vetter, der Chronist Hans Glogger, das Schmiedehandwerk erlernt hatte. Im Jahre 1380 war er mit verschiedenen Gefährten wegen eines auf dem Lande verübten Todschlages zu einer Busse verurteilt worden. Wohnhaft war er seit 1376 im Haus der Schwarzen." Beschreibung CL5 - fs
Verheiratet / Verbunden mit:
N.N.
Kinder:
1.
Heinrich "gen. Schmied" RinggerGeb. ca. 1385 in Zürich-Neumarkt, Zürich, ZH, CHE 2). Gest. ca. 1453, Alter ungefähr 68 Jahre BIOGRAPHIE: Heini Ringger, genannt der Schmied (Nr. 8) Das Studium der verschiedenen alten Akten über Schwamendingen im Zusammenhang mit Heini und Hans Ringger aus der vierten Generation (Nr.10 und Nr. 11) lässt es als wahrscheinlich erscheinen, dass der bereits 1409 in Schwamendingen ansässige Heini Schmid in Wirklichkeit ein Ringger war. Die Gründe für diese Schlussfolgerung sind in der nachfolgenden Beschreibung des alten Schwamendingens ausdrücklich dargelegt. Heini Ringger - geboren um 1385 - könnte also sehr wohl ein dritter Sohn des Schmieds Rudolf Ringger (Nr. 4) gewesen sein. Ueber die dritte Ringger-Generation ist also nicht mehr so viel bekannt wie über die beiden ersten. Das mag damit zusammenhängen, dass diese Familien offenbar nie ganz den für die damalige Zeit möglichen sozialen Aufstieg geschafft haben, mögliche Gründe dafür wurden schon erwähnt. So gesehen ist es nicht verwunderlich, wenn nun der NameRingger in der Stadt seltener wird, dafür aber auf der Landschaft auftaucht. Denn wenn sich die Möglichkeit bot, auf der Landschaft ein interessantes Lehen zu übernehmen, so muss das unter diesen Umständen kein solzialer Abstieg gewesen sein, besonders wenn man in der Stadt nicht einmal ein eigenes Haus besass. Das trifft vor allem auf die Nachkommen von Rudolf Ringger (Nr. 4) zu, während Kuntzmann Ringger (Nr. 3) bekanntlich ein Haus besessen hat und seine Nachkommen auch - zumindest vorläufig - in der Stadt blieben. Beschreibung CL5 - fs 2.
Ulrich RinggerGeb. ca. 1380 in Zürich-Neumarkt, Zürich, ZH, CHE BIOGRAPHIE: Uli Ringger (Nr. 6) Der Schmied Rudolf Ringger (Nr. 4) muss mehrere Söhne gehabt haben. An sichersten nachweisen lässt sich sein Sohn Uli. Bekanntlich lebte ja im Jahre 1408 in Albrecht Gloggers Haus (Nr. 171) neben Rudolf Ringger auch ein Uli Ringger mit seiner Frau. Von diesem Uli Ringger können wir mit Bestimmtheit sagen, dass er ein Sohn von Rudolf Ringger war, denn im Einwohnerverzeichnis aus dem Jahre 1405 ist er ausdrücklich als Rudi Ringgers Sohn angegeben (StAZH B VI 198, S.263) Uli Ringger war wohl der älteste Sohn von Rudolf Ringger und dürfte um 1380 herum geboren sein. Er muss aber sher jung gestorben sein, denn in den Steuerbüchern aus dem Jahre 1410 finden wir nur noch den "Uli Ringgers sel. wip" eingetragen. Sie lebte damals im Haus Nr. 22, genannt "hus zu dem Swert", zusammen mit "Uli Gallate dem tuchscherer", mit "Metzi Justingerin" und mit "Catherin von Ustre". 3.
Peter RinggerGeb. ca. 1380 in Zürich-Neumarkt, Zürich, ZH, CHE BIOGRAPHIE: Peter Ringger (Nr. 7) Rudolf Ringger (nr. 4) muss ausser dem Sohn Uli noch mindestens einen zweiten Sohn gehabt haben. Wie schon erwähnt lebte er selbst im Jahre 1417 im "swartzen hus" (Nr. 171). Zur gleichen Zeit finden wir im Nachbarhaus (Nr. 172) neben einem Hans von Veltkirch, dem dieses Haus gehörte, auch noch des "Rudi Ringgers sun" aufgeführt. Leider fehlt hier ein Vornamen. Die Steuerregister helfen da nicht weiter, denn die nächste erhaltene Steuerliste der Wacht Neumarkt stammt erst aus dem Jahre 1444, und aus dieser Zeit sind dort keine Ringger mehr aufgeführt. Allerdings berichten die Rats- und Rcihtbücher von einer Schlägerei - verbunden mit "Messerzucken" - die sich im Jahre 1424 beim Haus "zem guldin Helm" in der Wacht Linden zugetragen hat. Mehrere Schmiedknechte waren daran beteiligt- Unter den zur Abklärung des Falles angehörten Zeugen befanden sich u.a. ein Hans Faber und ein Peter Ring(ger) "in die Smitten". (StAZH B VI 205, S.200). Eine weitere Namenserwähnung Ringger ist aus dieser Zeit nicht bekannt. Der zeite Sohn von Rudolf Ringger könnte also dieser Peter Ringger gewesen sein, der wohl auch bald nach 1380 geboren wurde. |
Quellen
1) Quelle: Ringger: Familienchronik Ringger 0 und III von Nürensdorf und Niederglatt, Seite: Band 0, Nr.42) Quelle: Ringger: Familienchronik Ringger 0 und III von Nürensdorf und Niederglatt, Seite: Band 0, Nr.8
Benutzerkommentar | Es gibt 0 Benutzerkommentare. |
---|