Stammlinie Frisching
Quellen zur Person 1) 2) 3) Rats- und Gerichtsherrengeschlecht des Freistaates Bern. Eintritt ins Burgerrecht 1393. in den Grossen Rat 1451. den Kleinen Rat 1506. Herkunft: Niedersimmental Geschichtliches. I. Vor der Burgerrechtserwerbung. Der Name Frisching kommt bereits im XIV. Jahrhundert in Urkunden mehrmals vor, scheint aber von verschiedenen Personen geführt worden zu sein, die unter sich in gar keiner verwandtschaftlichen Beziehung standen. Schon 1335 kommt ein Jenni Frisching in einer Urkunde als Bewohner von Seewil vor, 1338 ebendaselbst ein Johannes Frisching und 1349 ein Werner Frisching als Ehemann einer Adelheid Tittinger. Laut Udelbuch besass ein Peter Frisching 1389 ein Haus «an der Märitgass schattenhalb», ein Hensli Frisching wohnte im nämlichen Jahre an der Matte und verteilte daselbst 50 Pfund, er scheint das Müllergewerbe betrieben zu haben. Die heute noch blühende Familie dieses Namens stammt höchst wahrscheinlich aus dem Simmental, wo ihre Mitglieder im XIV. und in der ersten Hälfte des. XV. Jahrhunderts als freie Landleute zu Diemtigen, Oeye und Hüsern ansässig waren. Der erste, von welchem man sichere Kunde hat, ist Peter, ein Geistlicher, Kirchherr zu Wahleren 1390, Leutpriester zu Grafenried 1393, Chorherr zu Interlaken 1400, Probst zu Därstetten 1390 - 1418 und endlich Dekan zu Köniz 14.. Möglicherweise ist er mit dem schon genannten Peter identisch, im Jahr 1393 erscheint er zum ersten Mal als. Bürger von Bern. Als Probst von Därstetten siegelt er 1397 mit einem Widder im Wappen. II. Zeit nach dem Eintritt ins bernische Bürgerrecht In der ersten Hälfte des XV. Jahrhundert erschienen mehrere Träger des Namens als Burger von Bern, ohne dass aber das Datum ihres Eintrittes ins Burgerrecht, noch ihr verwandtschaftlicher Zusammenhang genau ermittelt werden kann. Kuno erscheint schon 1411 als Mitglied des Grossen Rates, Hans oder Janno, gesessen zu Diemtigen und Venner des Nieder- Simmenthals 1405 war ebenfalls der Bürgern zu Bern seit 1441. Ein anderer Hänsli ist der Burgern 1447. Die nachweisbare Stammlinie beginnt mit Peter, 1451, ebenfalls Mitglied der 200, 1474 Auszüger der Zunft zu Schuhmachern an der Schlacht von Erlincourt und 1470 an der Schlacht von Murten, wo er fiel. Laut Udelbuch besass er ein Haus «an der Märitgass sunnenhalb» und versteuerte mit seiner Frau ein Vermögen von 400 Gulden. Von derselben, einer Elisabeth Puniot oder Bugnet, hinterliess er einen Sohn Hans und eine Tochter Elisabeth, welche sich mit Diebold Glaser vermählte. Hans gelangte in den Grossen Rat 1478, wurde Landvogt nach Erlach 1484, Grossweibel 1490, Landvogt nach Aarburg 1501, nach Tscherlitz. 1502, Mitglied des Kleinen Rates 1506, Vogt nach Nidau 1513 und starb um 1530. Von seiner 1482 geehelichten Frau Anna Fränkli, des bekannten Seckelmeisters Fränkli Tochter, hinter- liess er zahlreiche Deszendenz, die indessen nur von seinem zweiten Sohne Hans fortgepflanzt wurde. Dieser, geb. i486, gest. 1559, war Hauptmann im Zug nach Mailand 1515, Vogt nach Milden 1536, nach Lausanne 1547 und Herr zu Daillens in der Waadt. Seine Nachkommen zerteilten sich in mehrere Linien, von denen heutzutage nur noch ein Zweig der älteren, sogenannten Linie von Wyl blüht. Die meisten ergriffen den Staatsdienst und gelangten in ihrer Vaterstadt zu den höchsten Ämtern; obgleich nie sehr zahlreich, war das Geschlecht vom Stammvater Peter an bis 1798 ununterbrochen im Grossen Rate und von 1612 ebenfalls beinahe ohne Unterbruch im Kleinen Rate der Republik Bern vertreten. Andere bekleideten mit Auszeichnung Offiziersstellen, sowohl in ihrer Heimat, als auch im Ausland; eine Linie, die erst unehelich war, dann legitimiert wurde, blieb im Handwerkerstand, nannte sich Früsching und führte ein etwas verändertes Wappen, erlosch aber 1791. Besonders im XVII. und XVIII. Jahrhundert sehr reich und begütert, besassen die Frisching ausser der schon genannten Herrschaft Daillens , die indessen nicht lange bei der Familie verblieb, die Schlösser und Herrschaften Rümligen l685 - 1888, Wyl 1718 - 1S00, Bremgarten 1765 - 18.., ferner Landgüter zu Langnau, Büligkofen, Kirchdorf und in der Nähe Berns, sowie mehrere städtische Grundstücke. Die wenigen Familien des ausgehenden 20. Jh. - Juristen, Bankiers und Berufsoffiziere - stammen von zwei ehemals im Ausland tätigen Vertretern ab, nämlich von Gabriel Rudolf Karl (1831 - 1898), Bankier und schweizerischer Konsul in Frankfurt, und von Simon Moritz Lucien (1873 - 1932), Bankier in Paris. Um das Jahr 1640 wurde der Familie der Titel «vest» zugesprochen, das Adelsprädikat «von» trägt sie seit dem Grossratsbeschluss von 1783. Ihr Wappen ist in Gold ein schwarzer schreitender Widder (im XVI. und XVII. Jahrhundert oft auf drei grünen Bergen), die Helmzier ein wachsender, schwarzer mit einem Schwert bewehrter Bär. Devise «Jehova Pastor meus». Seit Mitte des XVI. Jahrhunderts sind die Frisching auf Metzgern zünftig. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen: Hans 1569 bis 1620, Vogt zu Nidau 1603, des Kleinen Rates und Venner 1612, gest. als Hauptmann der Berner bei Tirano; sein Sohn Samuel 1605 - 1688, Landvogt nach Trachselwald 1637, des Kleinen Rates 1646, Bauherr vom Rat 1648, Venner zu Metzgern 1657, 1660 und 1664, Salzdirektor vom Rat 1658, Schultheiss der Stadt und Republik Bern 1668 - 1683; dessen Sohn Samuel, Herr zu Rümligen, 1638 - 1721, Hauptmann in Frankreich, Schultheiss nach Burgdorf 1G70, des Kleinen Rates 1685, Salzdirektor vom Rat 1691, Venner zu Metzgern 1694 und 1712, Welsch- Seckelmeister 1701 und Oberkommandant der Waadt, Präsident des Feldkriegsrates 1712, verhalf den Bernern durch sein mutiges Vorgehen zum Sieg bei Villmergen im gleichen Jahre , Schultheiss der Stadt und Republik Bern 1715 - 1721; Rudolf Emanuel, Herr zu Rümligen, 1698 - 1700, Vogt zu Köniz 1750, des Kleinen Rates 1754, Venner zu Metzgern 1756, Ritter des markgräflichen Baden-Durlach'schen Ordens de la fidelite, und Karl Albrecht 1734-1801, des Kleinen Rates 1783, Venner zu Metzgern 1784, Deutsch-Seckelmeister 1786, Haupt der Friedenspartei 1798, Präsident der provisorischen Regierung nach dem Umsturz und .Mitglied des helvetischen Vollziehungsrates 1800. Literatur: R. de Steiger, les generaux bernois. Berne 1864 (Info: SGB) weiterführende Info: HLS Wiki
Verheiratet / Verbunden mit:
N.N.
Kind:
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Quellen
1) Quelle: Bern: Genealogien burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Seite: 2 S.1032) Quelle: Schweiz: Historisches Lexikon der Schweiz
3) Quelle: Schweizerisches Geschlechterbuch, Seite: 1 S.137 / 1-A /6 S.214
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