man‎Stammlinie Rütte‏‎

Quelle zur Person 1)
Grossratsgeschlecht des Freistaates Bern.
Burgerrecht 1528.
Grosser Rat 1531.
Herkunft: Aarau

Anmerkung zu der folgenden Darstellung:
- Eine Berner Burgergeschlecht aus Aarau (nicht aus Solothurn!) stammend, dort auch unter
dem Namen Hug bekannt, 1528 mit Hans als Burger zu Bern angenommen.
- Das SGB differenziert nicht exakt zwischen den Geschlecht
"von Rütte" und demjenigen "in der Rüti"


Geschichtliches.
Stammvater der Familie ist Hans von Rüthi (der Name
wurde bis ins XVIII. Jahrhundert meist von Rüthi oder
von Ruthe geschrieben), welcher der Religion wegen 1528
Solothurn nach Bern zog und daselbst das Bürgerrecht erwarb.
Von Beruf ein Schreiber, wurde er in seiner neuen Heimat 1530
zum Unterschreiber und 1531 zum Gerichtsschreiber ernannt.
Im nämlichen Jahre gelangte er auch in den Grossen Rat der
CC; 1555 wurde er Stiftschaffner nach Zofingen, wo er am
23. März 1558 verstarb. Von 1528 - 1558 erscheint er als
Stubengenosse zu Schmieden. Während seiner Amtszeit als
Gerichtsschreiber fällt die Entstehung der Stadtsatzung von 1533,
als deren Redaktor sich Hans von Rüthi einen bleibenden
Ehrenplatz in der bernischen Rechtsgeschichte erworben hat.
Leider hat er bis jetzt noch keinen Biographen gefunden, so
dass über sein Privatleben sehr wenig bekannt ist.

Von seiner Gemahlin Catharina Hetzel v. Lindnach, einer
ehemaligen Klosterfrau in der Insel, hinterliess er mehrere
Kinder, welche aber zum grössten Teil jung verstarben. Diese
seine Frau wird als «Cathrin Hetz1in, Hanns von Rüthi´s
seligen Witwe» noch im Testament der Katharina May geb.
V. Wattenwyl vom 11. Wolfmonat 1568 genannt und scheint
ihren Mann lange überlebt zu haben. Die älteste Tochter
Katharina, getauft am 27. September 1531, vermählte sich am
18. Mai 1549 mit Hans Rudolf Hagenberg, des Kleinen
Rates und Landvogt nach Aarwangen 1566, Venner 1571 und
Hofmeister nach Königsfelden 1578. (Eine schöne Glasscheibe
mit seinem und seiner Gemahlin Wappen ist noch heute in der
Kirche zu Aarwangen).

David und Georg - vielleicht auch Jakob, welcher 1576 als
Mitglied der CC erwähnt wird - scheinen die einzigen Söhne
Hans von Rüthi's gewesen zu sein, welche das Mannesalter
erreichten. Merkwürdigerweise sind ihre Namen im bernischen
Taufrodel nirgends zu linden, woraus hervorgehen dürfte,
dass David, welcher schon am 8. September 1562 in Bern
einen Sohn Hans taufen lässt, vor 1530 - dem Entstehungsjahr
des bernischen Taufrodels - geboren wurde. Georg und
Jakob dagegen wurden allem nach zu Zofingen geboren. Von
Georg, des Grossen Rates 1578, Kastlan nach Frutigen 1594
und Schaffner im Frienisberghaus 1606 ist keine Deszendenz
bekannt.

Gleichzeitig mit Hans von R. erscheinen zu Bern noch ein
Christen von R., welcher am 19. März 1540 einen Sohn
Christen, und Anthoni von R., welcher am 11. April 1547 eine
Tochter Magdalena taufen lässt, - ob sie mit der hier in
Betracht fallenden Familie in Beziehung standen ist unbekannt.

David, des Grossen Rates 1576, Kaufhausverwalter 1583,
Landvogt nach Laupen 1592 und gestorben 1605, war in zweiter
Ehe am 14. November 1566 mit Küngold in der Rüthi
vermählt, von welcher er ebenfalls mehrere Kinder hatte. Der
Name seiner ersten Frau, der Mutter des 1562 geborenen Hans,
ist nicht bekannt; auch scheint dieser Sohn früh gestorben zu
sein. Von seinen 3 Söhnen zweiter Ehe wurde David, geb.
1569, von Beruf ein Tischmacher, 1609 Standesläufer und endlich
1648 Schaffner im St.Johannserhaus; von Elsbeth Diener,
verh. 6. Mai 1610, hinterliess er Deszendenz, welche 1767 mit
seinem Ururenkel Samuel Franz, geb. 1746, als Schullehrer
am 30. Juli 1767 in der Aare ertrunken, ausstarb.

Samuel, geb. 1572. zünftig zu Schmieden 1595, vermählt
am 28. Juli 1595 mit Elsbeth Gering und am 5. Juli l613
zum Bümpliz mit Elsbeth Durs, hatte ebenfalls Kinder,
welche aber alle jung verstarben.

Daniel endlich, geb. 15.., gest. 16... zünftig zu Pfistern
und 1622 Weibel, vermählt 1612 mit Anna Galdi, ist durch
seinen ältesten Sohn David der nähere Stammvater der noch
blühenden, im XVIII. Jahrhundert ziemlich verzweigten Linie
der Familie. David, getauft am 20. Juni 1613 und gest. 1684,
ein Notar, wurde 1643 Gantschreiber, kam 1657 in den Grossen
Rat, wurde 1665 Bauherr von Burgern und 1678 Gantmeister.
Sein jüngster Sohn Johann Rudolf 1656 - 1721, ebenfalls
Notar und Landschreiber nach Trachselwald 1696, vermählt am
19. Mai 1682 mit Susanna Haas und am 7. November 1689
mit Anna Maria Rauchenstein, ist der Stifter der heute
bestehenden Linie.

Vom XVII. Jahrhundert an widmeten sich sehr viele Angehörige
der Familie dem Notariat und dem Pfarrdienst; die
andern betrieben Gewerbe. Johannes 1674 - 1758, Studiosus
1690, deutscher Pfarrer nach Lausanne 1700, Helfer zu Diessbach
1702, Pfarrer nach Steffisburg 1711 und endlich 1729 nach
Sigriswil, wurde im nämlichen Jahre Dekan des Thunkapitels.
In die Regierung gelangte seit dem obgenannten Bauherrn David
das Geschlecht nicht mehr.
Rudolf Ludwig (1764 - 1830), ein Nachkomme Davids des Jüngeren, war Schneidermeister,
ab 1803 Rathausweibel und Stammvater der Familie im XIX. und XX. Jahrhundert. Zu den
Nachkommen seines Enkels Albert, des Bruders von Friedrich Ludwig und Gottlieb Rudolf,
zählten weitere Pfarrer sowie Ärzte, Ingenieure, Lehrer und Lehrerinnen. Alberts Enkel
Bernhard (1917 - 2004), Chirurg und Urologe, publizierte 1999 die Biografie seiner
Grossmutter Cécile (1837 - 1914), Jeremias Gotthelfs Tochter. Friedrich, genannt Fritz
de Rutté (1860 - 1956), ein Urenkel von Rudolf Ludwig, war freisinniger Neuenburger
Grossrat und Direktionsmitglied der Firma Suchard in Serrières. Seine Nachkommen
leben in der Westschweiz und in Brasilien.

Früher auf Schmieden und Pfistern zünftig, gehören die
heutigen in Bern lebenden von Rütte seit der zweiten Hälfte
des XVIII. Jahrhunderts der Gesellschaft zu Mohren an.

Das Wappen ist in blau ein roter Querbalken, begleitet oben
von zwei einander in einem rechten Winkel zugeneigten halben
sechsstrahligen goldenen Sternen, unten von der unteren Hälfte
eines nämlichen Sterns. Helmzier ein Halbflug mit Wiederholung
der Schildfigur.

Literatur: Leu, Schweizer. Lexikon XV, pag. 551. Sammlung
bernischer Biographien, Bd. V, pag. 189.
(Info: SGB)

Dessen Nachkommen waren im 16.-18. Jahrhundert als Verwaltungsbeamte, Pfarrer und Handwerker tätig. Hans' Sohn David (+ 1605) und sein Urenkel David der Jüngere (1613-86) gehörten dem Grossen Rat an. Rudolf Ludwig (1764-1830), ein Nachkomme Davids des Jüngeren, war Schneidermeister, ab 1803 Rathausweibel und Stammvater der Familie im 19. und 20. Jahrhundert Zu den Nachkommen seines Enkels Albert, des Bruders von Friedrich Ludwig und Gottlieb Rudolf, zählten weitere Pfarrer sowie Ärzte, Ingenieure, Lehrer und Lehrerinnen. Alberts Enkel Bernhard (1917-2004), Chirurg und Urologe, publizierte 1999 die Biografie seiner Grossmutter Cécile (1837-1914), Jeremias Gotthelfs Tochter. Friedrich, genannt Fritz de Rutté (1860-1956), ein Urenkel von Rudolf Ludwig, war freisinniger Neuenburger Grossrat und Direktionsmitglied der Firma Suchard in Serrières. Seine Nachkommen leben in der Westschweiz und in Brasilien. (Info: HLS)

Verheiratet / Verbunden mit:

N.N.‎
Kinder:
1.
manHans von Rütte‏
Geb. ‎ca. 1500 in Aarau, Aarau, AG, CHE.
Gest. ‎23 Mrz 1558 in Zofingen, Zofingen, AG, CHE‎, Alter ungefähr 58 Jahre.
Beruf: Notar, Chronist, Unterschreiber, Gerichtschreiber, Welschseckelschreiber, Stiftschaffner zu Zofingen
Quelle zur Person 2)
weiterführende Info: HLS Wiki GND VIAF
Naturalisiert (‎1528 in Bern, Bern, BE, CHE)

2.
manWerner "Werne Hug" von Rütte‏
Geb. ‎ca. 1500 in Aarau, Aarau, AG, CHE‎.
Beruf: Pfarrer zu Gränichen, Pfarrer zu Ammerswil
Beschreibung HL-R152 RFA775


Quellen

1) Quelle: Schweizerisches Geschlechterbuch, Seite: 4 S.444
2) Quelle: Bern: Der Stadtschreiber Peter Cyro und die Bernische Kanzlei zur Zeit der Reformation
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