Stammlinie Nöthiger
Quelle zur Person 1) Ratsgeschlecht des Freistaates Bern. Burgenrecht vor 1389 (?). Grosser Rat 1446 (1474). Kleiner Rat 1500. Erlosche: 1950. Geschichtliches. Der Name Nöthiger (Nöthinger und Nötinger), erscheint in Bern schon im Tellbuch von 1389 mit Hensli Nötinger, der an der Spitalgasse sunnenhalb wohnhaft 30 ß versteuert. Einer seiner Nachkommen dürfte Peter Nöthiger sein, der 1446 als Mitglied der CC erscheint und 1466 im Spitalgässli gegen die Neuengasse wohnt. Das Tellbuch von 1448 führt Clewi (Niklaus) Nöthiger und sein Weib Greda mit einem Vermögen von 30 ₣, seine Mutter Greda mit einem solchen von 25 ₣ als am Tachnaglergraben wohnhaft an; ausserdem versteuern Antoni N. und sein Weib Greda 50 ₣. Ein Cristen Nötinger, der Knecht, wird endlich als an der Matte wohnend genannt. Wer nun von diesen der Stammvater der heute noch lebenden Träger des Namens ist, ist nicht mehr zu ermitteln. In der Folge erscheinen noch Johann N., ein Schuster, 1474 als Mitglied der CC; Rudolf N., des Grossen Rates 1486, Böspfenniger 1495, gelangte 1500 in den Kleinen Rat und wurde im nämlichen Jahre Vogt nach Wangen, kam 1507 wieder in den Kleinen Rat, wurde 1509 Vogt nach Aarberg und starb um 1523. Mit Gregorius, dem Metzger, wahrscheinlich einem Sohn des vorigen, beginnt die ununterbrochene Stammfolge. Seit 1512 Mitglied des Grossen Rates, hinterliess er bei seinem um 1530 erfolgten Ableben einen Sohn Jakob, der 1528 als Mitglied der CC erscheint und 1550 starb. Sein Enkel Jakob, ein Metzger und Kronenwirt, des Grossen Rates 1578, zog 1587 als Hauptmann nach Navarra und verlor daselbst mit vielen anderen Bernern 1588 sein Leben. Zweimal vermählt, zuerst mit Dorothea Häberli und dann mit Magdalena Kaufmann, hinterliess er zwei Söhne, welche das Geschlecht in zwei Linien fortführten. Jakob, 15.. - 1609, ein Gerber, vermählt mit Dorothea Müller, ist durch seinen Sohn Samuel, 15.. - 1661, des Grossen Rates 1632, Obervogt nach Schenkenberg 1650, gestorben im Bad Schinznach, wo er eine der verlorenen Quellen wieder entdeckt hatte, vermählt 1620 mit Verena Freudenreich, der Stifter der älteren, heutzutage einzig noch lebenden Linie. David, sein jüngerer Bruder, 15.. - 1622, des Grossen Rates 1610, Kastlan nach Wimmis 1616, vermählt mit Barbara Walther, hinterliess Deszendenz, die 1761 mit Samuel Friedrich, geb. 1722, Dr. med., erlosch. Nie zahlreich, war die Familie trotzdem bis zu Ende des XVII. Jahrhunderts beständig in der Regierung vertreten, zum letzten Mal mit Michael, 1631 - 1708, einem Goldschmied, der 1680 in den Grossen Rat kam und 1695 Mushafenschaffner wurde. Ausser dem Gewerbe, welches die meisten Mitglieder des Geschlechts noch zu dieser Zeit ausübten, ergriffen namentlich in der Folge viele den Pfarrdienst und auch einige das Notariat. Simeon, Pfarrer nach Bolligen 1690, nach Worb 1695, wurde 1699 Helfer und 1706 Pfarrer am Münster zu Bern: 1718 erhielt er die Würde eines Dekans am Münster, welche er bis zu seinem 1726 erfolgten Tode bekleidete. Bis ins XVIII. Jahrhundert haben die Nöthiger verschiedene Wappen geführt, die wohl zum Teil nach dem Beruf ihrer Träger modifiziert wurden. So siegelt Simeon, CC 1638. Einlässermeister 1641, Vogt nach Laupen 1643 und Kastlan nach Wimmis 1655, als Teutschappellationsrichter am 6. April 1655 mit einem von einem Stern und einem Kreuzchen begleiteten Metzgerbeil über Dreiberg als Schildfigur; das bürgerliche Wappenbuch von 1684 führt drei Wappen an: I. Quergeteilt, oben in blau ein goldene Lilie, unten rot und silber gerautet. II. In rot aus goldenem Dreiberg wachsender schwarzer Bär, in der rechten Pranke ein silbernes Metzgerbeil, in der linken oberen Ecke ein weisses Kreuzchen, in der rechten ein goldener Stern. III. In rot über goldenem Dreiberg ein schwebendes gleichschenkliges silbernes Kreuz, dessen Mitte mit einem goldenen sechsstrahligen Stern belegt ist. Seit Anfang des XVIII. Jahrhunderts führt die Familie konsequent das Wappen mit der Lilie. Helmzier: ein Halbflug mit Wiederholung der Schildfigur. Zunftangehörigkeit: Schmieden. Die Angehörigen der 1761 erloschenen jüngeren Linie waren meistens auf Obergerwern zünftig, Mitglieder der älteren Linie finden sich früher auch auf Metzgern. Literatur: Leu. Schweizerisches Lexikon XIV, pag. 148, und Suppl. IV, pag. 359. (Info: SGB) weiterführende Info: Wiki
Verheiratet / Verbunden mit:
N.N.
Kind:
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Quellen
1) Quelle: Schweizerisches Geschlechterbuch, Seite: 4 S.395Benutzerkommentar | Es gibt 0 Benutzerkommentare. |
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